Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres 2022. Er benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften. Viele Insekten gibt es nur dort, wo nicht mit Gift gespritzt wird
Menschen in ganz Deutschland haben den Wiedehopf (Upupa epops) zum Vogel des Jahres 2022 gewählt. Dabei haben ihn die meisten wahrscheinlich nie persönlich in der Natur gesehen. Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. Die vordere Hälfte ist orange-braun, der Schwanz, die Schwingen und die Haube sind schwarz-weiß gestreift. Seine auffällige Federhaube kann er aufrichten und weit auffächern. Sein leicht gebogener, dünner Schnabel ist bis zu sechs Zentimeter lang. Mit einer Größe von bis zu 32 Zentimetern ist er in etwa so groß wie der hübsche Eichelhäher, der auf Wilhelmsburg zu finden ist.
Er liebt Wärme und Insekten
Der Wiedehopf ist allerdings höchstens mal über Wilhelmsburg geflogen. Laut dem NABU Hamburg kommt er in der Elbtalaue, am Höhbeck im Nordosten von Niedersachsen, vor. Da hat der NABU Hamburg die richtigen Lebensbedingungen mit einem betreuten Magerrasen geschaffen. Dort findet der Wiedehopf seine Lieblingsnahrung: Großinsekten wie die Feldgrille und andere Heuschreckenarten. Auch Streuobstwiesen und Ackerbrachen sind dort noch kleinflächig vorhanden. „Zudem profitiert der aktuelle Jahresvogel als Höhlen- und Halbröhrenbrüter von Niströhren, die von der Vogelschutzwarte finanziert und bereits vor rund 10 Jahren vom NABU Hamburg im Gebiet angebracht wurden“, informiert der NABU.
Männchen und Weibchen leben eine Saison zusammen. Aus den fünf bis acht Eiern schlüpfen nach maximal 19 Tagen die Jungvögel. Sie sind nach etwa vier Wochen flügge, bleiben aber noch einige Wochen in der Nähe. Wiedehopfe können bis zu zehn Jahre alt werden. Den Winter verbringen die Wärme liebenden Vögel in Afrika.
Sein wissenschaftlicher Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des dreisilbigen Balzruf des Männchens „upupup“.