Die Blume des Jahres 2025 ist das Sumpf-Blutauge

Mit ihrer Wahl zur Blume des Jahres 2025 ruft die Loki Schmidt Stiftung zum besseren Schutz der Moore auf. Der Name verrät es: Die Blume hat auffällige rote, sternförmige Blüten – und sie lebt im Sumpf oder im Moor. Manchmal wird sie auch „Blutstropfen“ oder „Sumpf-Fingerkraut“ genannt

Das Sumpf-Blutauge ist ein wahrer Hingucker in Mooren.
Foto: Julian Denstorf

Die Loki Schmidt Stiftung wählt jedes Jahr die Blume des Jahres und weist damit auf bedrohte Lebensräume hin. Die Blume des Jahres 2025 ist das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris (L.). In diesem Jahr war es die Grasnelke (WIR 15.12.23). Die Blume gehört zur Gattung der Fingerkräuter in der Familie der Rosengewächse. Sie wächst vor allem im Randbereich von Hochmooren, auf schlammigen, offenen Böden von Niedermooren und manchmal entdeckt man sie auch an nährstoffarmen Gräben oder langsam fließenden Gewässern. Sie bevorzugt vor allem helle, feuchte bis nasse und sehr nährstoffarme Lebensräume.

Besonders auffällig ist die Pflanze von Mai bis August, wenn die auffälligen, tiefroten Blüten zu sehen sind. Die Blüten sind schirmförmig verteilt. Jetzt im Spätherbst sind nur die 20 bis 70 Zentimeter hohen Stängel mit den gefiederten Blättern zu sehen. Das Rhizom enthält sehr viele Gerbstoffe und einen roten Farbstoff. Es wurde früher gegen Durchfall verwendet und auch zum Gerben und Rotfärben eingesetzt.

Das Sumpf-Blutauge wird im Wilhelmsburger Inselpark gepflanzt

Im Wilhelmsburger Inselpark gibt es am 9. November 2024 im Loki Schmidt Garten die Möglichkeit, das Sumpf-Blutauge oder Blutstropfen oder auch Teufelsauge, wie es im Volksmund bekannt ist, kennenzulernen. Neben anderen bedrohten Wildstauden wird dort das Sumpf-Blutauge gepflanzt. In diesem Jahr pflegen Ehrenamtliche der Parkverwaltung und der Stiftung zum ersten Mal gemeinsam den Loki Schmidt Garten (s. Termine). Weitere Helfer*innen sind willkommen.

Das Sumpf-Blutauge steht in allen Bundesländern auf der Roten Liste

Die meisten Moore in Deutschland wurden entwässert. Viele Nasswiesen wurden trocken gelegt oder überdüngt. Inzwischen gelten 95 Prozent der Moorflächen als zerstört. Dabei sind Moorflächen nicht nur Lebensraum für spezifisch angepasste Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein Speicherplatz für klimaschädliche Gase. Und damit sind sie ein wichtiger Faktor gegen die Erderwärmung.

Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung fordert deshalb: „Die Zerstörung unserer Moore muss enden. Ihre Entwässerung, die Abtorfung und zerstörerische landwirtschaftliche Nutzung müssen gestoppt werden, damit die großflächige Renaturierung endlich beginnen kann.“ Die Stiftung weist darauf hin, dass jeder beim Moorschutz mithelfen kann. Zum Beispiel durch den Verzicht auf den Kauf von torfhaltiger Blumenerde, „Moorkartoffeln“ oder Möhren aus Moorgebieten.

Im Kaethnermoor in Moorburg wächst das Sumpf-Blutauge – Aber das Moor ist bedroht

Eine grüne Sumpflandschaft mit Birken.
Das Kaethnermoor in Moorburg. Foto: Frederik Schawaller, NABU

Tatsächlich gab es in Hamburg weitläufige Moorlandschaften, von denen bis heute Relikte erhalten geblieben sind. Das Kaethnermoor südlich der Süderelbe ist bedroht durch den Bau der A26-Ost. Statt den Erhalt des Moores zu sichern, wie es in Zeiten des Klimawandels sinnvoll wäre, plant Hamburg die Zerstörung durch den Bau einer Stadtautobahn.

Die Moorburger*innen wehren sich dagegen. Sie veranstalten mit Unterstützung des BUND und des NABU Moorwalks. Dabei wird deutlich, was alles durch den Neubau der Autobahn zerstört werden würde. Sie laden ein: „Kommt mit uns ins Moor und erlebt dieses wertvolle Stück Natur mitten in Hamburg.“ Der nächste Moorwalk findet am 10. November 2024 (mehr Infos unter Termine) statt. Entlang der geplanten Route wächst auch das Sumpf-Blutauge. Hoffnung besteht, dass der Bau des teuersten Stücks Autobahn: knapp einen Kilometer für geschätzte 2,4 Milliarden, wegen der angespannten Haushaltslage des Bundes, gestrichen werden muss.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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