Sie lassen sich nicht unterkriegen

Liebe Leser*innen,

Juli und August sind für uns WIR-Leute immer etwas speziell. Ein Teil der Redaktion ist im Urlaub, Pressemeldungen aus dem Stadtteil sind rar, das Café Pause in der Honigfabrik hat Betriebsferien, wir können uns nicht mal einen Cappucino gönnen. Der Redaktionsbetrieb läuft auf Sparflamme. Immerhin gab es wieder eine klassische Sommerlochmeldung in der Presse: Mehrere Senator*innen finden, Hamburg müsse sich unbedingt für die Olympischen Spiele 2040 bewerben. Wenn damals die Nörgler und Bedenkenträger nicht gewesen wären, hätten wir und nicht Paris die Spiele schon in diesem Jahr gehabt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Und wir hätten heute schon die U4 bis Harburg, einen neuen Hauptbahnhof, viele Schwimmbäder, ein komplettes Radwegenetz, der Elbtower wäre fertig gebaut, usw. Das neue Bewerbungsverfahren müsste etwa 2030 beginnen. Bis dann ist also noch etwas Zeit für die Nörgler*innen und Bedenkenträger*innen sich in Ruhe noch einmal im WIR-Archiv die besten Argumente zu “Nolympia” im Jahr 2015 anzusehen.

Das Sommerloch ist jetzt aber zu Ende und WIR können spannende Veranstaltungen ankündigen, wie unser vollgepackter Terminkalender zeigt:

Foto einer Wüstenlandschaft mit hellen und dunklen Wolken. HASTAM FESTIVAL Schriftzug und Logo
Bild: Atena Eshtiaghi

Vom 16. bis 18. August wird zum 17-ten Mal ein fröhlich-buntes Publikum auf die Insel strömen, um zwei Tage Musik beim Dockville-Festival zu feiern. Unser Autor Chris Meyer wird demnächst berichten, wie es war. Gleich zwei Open-Air-Kino-Reihen versprechen spannende Unterhaltung mit dem Globalen Open-Air-Kino bei der KulturKapelle im Inselpark und im Kleingartenverein „Sommerfreude”. Außerdem steht das Programm des Festivals für widerständige persische Kultur „HASTAM – just because I AM” vom 29. bis 31. August nun fest.

Unser Autor Hermann Kahle hat mit der Initiatorin Atena Eshtiaghi und den Bürgerhaus-Mitarbeiterinnen Judy Engelhard und Annabel Trautwein über das musikalische und filmische Programm und die Vielfalt des künstlerischen Widerstands gegen die Repression des iranischen Regimes gesprochen.

Eine positive Entwicklung freut uns besonders

Im Juli haben WIR, wie viele andere Medien, über das Engagement der Nelson-Mandela-Schule gegen die drohende Abschiebung ihres Schülers Joel berichtet. Der rechte Shitstorm blieb nicht aus, doch die über 100.000 Unterzeichner*innen der Petition hatten Erfolg: Am 11. Juli entschied die Härtefallkommission: Joel darf bleiben! Er selbst sagte dazu in der taz: „Auf Social Media hat man gesehen, wie viele Menschen gegen Ausländer wie mich hetzen – egal, wie gut wir integriert sind. Aber in meinem Fall gab es mehr als 100.000 Menschen in Deutschland, die sich dagegen gestellt haben. Und die waren stärker.”

Non-Profit-Journalismus braucht ihre Solidarität

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: Neuerdings rufen wir in einem kleinen Kasten unter vielen Artikeln (und auch unter diesem Editorial) dazu auf, uns finanziell zu unterstützen. Denn zurückgehende Anzeigenschaltungen und Inflation sind auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen, auch wenn wir bis auf eine Honorarkraft ausschließlich ehrenamtlich arbeiten. Das liegt zum Teil auch am dringend reformbedürftigen Gemeinnützigkeitsgesetz, das uns den Zugang zu Spendenplattformen, absetzbaren Spendenquittungen und Fördertöpfen verwehrt. WIR arbeiten weiter daran und auch an vereinfachten Möglichkeiten (über die Einbindung von freiwilligen Bezahlmöglichkeiten). WIR bedanken uns bei allen Unterstützenden – für jeden Betrag!

Die Redaktion

Die nächste Hauptausgabe erscheint am 11. September 2024 (Angaben ohne Gewähr). Ende August gibt es, wie meistens, einen Nachschlag von Beiträgen. Schauen Sie auch zwischendurch mal rein – es lohnt sich bestimmt!

WIR BRAUCHEN IHRE UNTERSTÜTZUNG!

WIR ermöglichen unseren Leser*innen den freien Zugang zu allen unseren Artikeln – ohne Bezahlschranke. Denn wir begreifen Journalismus als demokratisches Instrument, das für möglichst viele Menschen frei zugänglich sein soll. Unser Anspruch ist guter, engagierter Lokaljournalismus von und für Menschen hier vor Ort – und das fast ausschließlich ehrenamtlich. Sie, unsere Leser*innen, wissen das zu schätzen und dafür danken wir Ihnen! Doch aufwändige Recherchen und ein professioneller digitaler Auftritt entstehen nicht nur aus Idealismus. Damit wir in Zukunft so engagiert weiterarbeiten und uns weiter verbessern können, brauchen wir auch finanzielle Unterstützung.

Mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen!

Besonders gut unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer (Förder-)Mitgliedschaft in unserem Verein Wilhelmsburger InselRundblick e. V. Das Beitrittsformular finden Sie hier.

WIR freuen uns auch sehr über Ihre Unterstützung auf das Konto des Wilhelmsburger Inselrundblicks, IBAN: DE 82200505501263126391, bei der Hamburger Sparkasse. (WIR dürfen leider keine Spendenquittungen ausstellen, da Non-Profit-Journalismus – im Gegensatz zur UEFA (!) – nicht als gemeinnützig anerkannt ist).

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