Der neue Stadtteil Grasbrook – Start der Flächenfreimachung

Hat die Corona-Pandemie auch Einfluss auf die Stadtplanung? In der jährlichen Pressekonferenz der HafenCity GmbH im März ging es um die Frage: „Wie kann die Post-Pandemie-Ausrichtung der inneren Stadt aussehen? Können die Leitbilder der gesunden Stadt als Orientierung dienen?“ Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der HafenCity GmbH, kam zu dem Schluss, dass der neue Stadtteil Grasbrook ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist, dass auch eine dichte und kompakte innere Stadt einen sehr grünen Charakter haben kann.

Grafik: HafenCity GmbH

Dort ist kompakte Bebauung geplant (WIR berichteten), aber auch ein fünf Hektar großer zentraler Park in der Mitte, Fassaden- und Dachbegrünung und dichte Baumbepflanzung. Die Planung für einen neuen Stadtteil ist ein langfristiger und strategischer Prozess. Nach dem Wettbewerbsverfahren 2019 und 2020 geht es jetzt an die Funktions- und Freiraumplanung.

Jetzt berichtete die HafenCity GmbH, dass die Flächenherrichtung mit dem Abbruch der Bestandsgebäude und der Aufhöhung der Flächen im Moldauhafenquartier (vormals Überseezentrum) startet.

Das Übersee-Zentrum wird jetzt abgerissen

Jetzt wird das ehemalige Übersee-Zentrum abgerissen, aber der prägnante Schriftzug „Übersee-Zentrum“ , bisher immer gut von der S-Bahn aus sichtbar, soll sorgfältig sichergestellt werden, falls man ihn später wieder einsetzen kann. Im Bürgerbeteiligungsverfahren wurde gefordert, dass insbesondere die Lagerhalle G, die – wie die anderen Hallen F und D – unter Denkmalschutz steht, erhalten und umgenutzt werden sollte. Die Halle G (Baujahr 1903) wurde von 1944 bis 1945 als Außenlager des KZ Neuengamme genutzt.

Als nächstes folgen die Kampfmittelsondierung und die Aufhöhung des Geländes um fünf Meter auf ein hochwassergeschütztes Niveau von 9,70 Metern über NN.

Das neue Dach bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Das große Schleppdach muss auch abgerissen werden, einmal wegen der Erhöhung der Flächen, aber auch wegen Baufälligkeit und Schadstoffbelastung. Die neuen Pläne sehen aber wieder ein großes Dach vor. Gemäß Information der HafenCity GmbH soll das neue Dach 180 Meter lang sein und ein nutzbares Warftgeschoss und eine Dachfläche mit Photovoltaikanlagen erhalten. In direkter Verlängerung der neuen Veddeler Brücke kann hier eine gemeinschaftliche Nutzung mit dem Nachbarstadtteil Veddel entstehen.

Das Bebauungsplanverfahren ist für 2022 geplant und der Baubeginn der Gebäude startet 2023/2024.

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Personeller Wechsel bei der HafenCity Hamburg GmbH

Der Aufsichtsrat der HafenCity Hamburg GmbH und die Senatskommission für öffentliche Unternehmen haben im Juni 2021 die Be- und Anstellung von Theresa Twachtmann als Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH beschlossen.
Sie wird ihre neue Aufgabe in der HafenCity Hamburg GmbH im vierten Quartal 2021 übernehmen und wird die Nachfolgerin von Giselher Schultz-Berndt, der das Unternehmen verlässt und in den Ruhestand geht. Zum 31. Oktober 2021 wird auch der jetzige Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen Bruns-Berentelg, in den Ruhestand gehen und Dr. Andreas Kleinau wird den Vorsitz der Geschäftsführung übernehmen.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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