Der Atlasmann ist wieder auf dem Hauptbahnhof

Als Trost für den Verlust des Kunstwerkes im Viertel hat der Berliner Künstler Demut ein riesiges Abbild des Atlasmannes auf die Wand eines Hauses an der Ecke Thielenstraße/Korallusstraße gemalt

Die Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes steht in der Mitte der Atlasmann mit der Weltkugeldie er auf dem oberen Rücken festhält. Er steht auf einem Sockel mit einer Beschreibung. Dahinter die Bahnhofsuhr, mit der Balustrade der ersten Etage. In der unteren Ebene rechts Läden und links Leute.
Der restaurierte Atlasmann in der Bahnhofshalle, bevor er aufs Dach gehievt wurde. Foto: T. Hopfenmüller

Das ist eindruckvoll! Ein 105 Quadratmeter großes Mural (Wandgemälde) prangt jetzt an der Wand des Hauses Thielenstraße 14, an der Seite zur Korallusstraße. WIR (WIR 3.10.23) hatten im vorigen Monat berichtet, dass die Bewohner*innen den Atlasmann wieder zurück haben wollten. Das geht aber nicht, denn die Kupferskulptur steht seit September auf dem Dach der Wandelhalle vom Hauptbahnhof. Dort standen ursprünglich zwei gleiche Skulpturen, die im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurden. Eisenbahner retteten die beiden Kunstwerke, fügten die unbeschädigten Teile zu einer Figur zusammen und stellten sie in den Teich zwischen ihren Häusern an der Thielenstraße.

Für das Quartier ein riesiges Wandbild statt einer großen Statue

Der Atlasmann als Wandgemälde an einer weißen Hauswand auf einem Sockel. Auf dem steht: "Im Herzen Wilhelmsburger". Die Figur ist grün wie Grünspan von Kupfer.
Das Mural an der Ecke Thielenstraße/Korallusstraße. Foto: M. Groß

Seit 2016 ist das Quartier Eigentum des Wohnungsunternehmens Vonovia. Im Zuge der geplanten Freizeit und Aufenthaltsmöglichkeiten in dem Gebiet interessierte sich das Unternehmen auch für die Herkunft der Statue und fragte unter anderem bei der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen nach. Dabei kam dann heraus, dass sie ursprünglich auf dem Hauptbahnhof stand. Vonovia entschloss sich, die Figur restaurieren zu lassen und der Bundesbahn zurück zu geben. Der Atlasmann hatte allerdings von 1960 bis Anfang 2022 im Korallusviertel gestanden und damit länger dort als vorher auf dem Hauptbahnhof. Oliver Menk von der Geschichtswerkstatt sowie die Bewohner*innen waren enttäuscht, dass ein solches Kunstwerk nicht wieder nach Wilhelmsburg zurück gebracht wurde. Daraufhin entschloss sich Vonovia zu dem großen Mural und beauftragte den Urban-Art-Künstler „Demut“ aus Berlin mit der Ausführung. Er ist bekannt für seine fotorealistischen Fassaden-Gemälde. Auf einer Tafel davor ist die Geschichte der Atlas-Statue beschrieben.

Wer mehr wissen möchte schaut auf der Seite von Vonovia.

Modell des Atlasmannes kupferfarben, 3-D-Druck, steht in der Geschichtswerkstatt.
Ein Modell des Atlasmannes hat die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen.
Foto: O. Menk

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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