Schüler*innen der Stadtteilschule Wilhelmsburg starten eine Petition gegen die Abschiebung ihres ehemaligen Mitschülers Aleksa Muncan nach Serbien. Er lebt hier seit sechs Jahren und ist sehr gut integriert, jedoch nach Bescheid der Ausländerbehörde „vollziehbar ausreisepflichtig”
Der 19-jährige Aleksa Muncan aus Serbien lebt seit sechs Jahren in Wilhelmsburg. Er hat gute Schulzeugnisse, spricht fließend deutsch, engagiert sich im Stadtteil und hat sich bei Asklepios um einen Ausbildungsplatz in der Altenpflege beworben.
Als Aleksa Anfang Januar 2025 die Abschiebung nach Serbien drohte, wandte er sich an die Öffentlichkeit. In einem Bericht im Hamburger Abendblatt wurde die Situation der Familie Muncan beschrieben. Aleksas Mutter und drei jüngere Geschwister leben seit zehn Jahren in Hamburg, er selbst kam 2019 nach.
Der 19-Jährige hatte gute Schulnoten und machte an der Stadtteilschule Wilhelmsburg seinen Mittleren Schulabschluss (MSA). Er ist in Wilhelmsburg lange gut integriert, in Sportvereinen aktiv und arbeitet ehrenamtlich als Volleyballtrainer. Er spricht, wie es im Hamburger Abendblatt heißt, „lupenreines Deutsch”, ebenso wie seine jüngeren Geschwister, die auch kaum noch Serbisch verstehen.
„Vollziehbar ausreisepflichtig”
Sie säßen auf gepackten Koffern, erzählte er, und seine besondere Angst sei, dass seine Mutter, seine älteste Schwester und er als Erste abgeschoben würden. Sein Stiefvater und und sein an Epilepsie leidender kleiner Bruder seien pflegebedürftig. Sie würden dann allein zurückbleiben.
Beim Anhörungstermin in der Ausländerbehörde Anfang Januar wurde die vorläufige Duldung bis in den März verlängert. Aleksa bleibt aber, wie es in der Sprache des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) heißt, „vollziehbar ausreisepflichtig”. Er ist nach wie vor von baldiger Abschiebung bedroht.
Die Petition
Die Schülersprecher*innen der Stadtteilschule Wilhelmsburg haben jetzt eine Petition gestartet: „Aleksa und seine Familie dürfen nicht abgeschoben werden!” Sie schreiben darin:
„Bitte helfen Sie uns, die Abschiebung zu verhindern. Teilen Sie und unterschreiben Sie diese Petition! Geben Sie Aleksa und seiner Familie die Möglichkeit, weiterhin ein Teil unserer Gesellschaft zu bleiben. Diese Familie ist längst ein Teil unserer Gesellschaft geworden. Jetzt sollen sie ihr Zuhause, ihre Träume und all das, was sie sich hier aufgebaut haben, aufgeben? Wie kann das gerecht sein?
Aleksa gehört zu uns – und wir lassen ihn und seine Familie nicht allein!”
Zur Petition geht es hier.