Der neue Stadtteil Grasbrook

Auf dem Grasbrook soll ein komplett neues Stadtviertel entstehen

Luftaufnahme vom Grasbrook
Visualisierung des neuen Stadtteils der Planer Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten.

WIR hatten im April 2020 berichtet, dass Herzog & de Meuron Basel zusammen mit VOGT Landschaftsarchitekten Zürich den Wettbewerb für den Grasbrook gewonnen haben, und stellten die Pläne vor. Im 1. Grasbrook Forum am 2. November 2020, das digital stattfand, stellte nun Hamburgs Orberbaudirektor Franz-Josef Höing fest: „In den letzten Monaten wurde viel an den Plänen gearbeitet, aber das Konzept ist sehr stabil und verändert sich kaum“. Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt war begeistert: „Hier entsteht ein innovativer Stadtteil. Es geht nicht nur um technologischen Fortschritt, es entsteht ein neuer Ort, der Lust auf das Leben macht.“ Geplant sind 3000 Wohnungen und 16000 Arbeitsplätze.

Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung HafenCity Hamburg GmbH, verwies dann darauf, was die Planer berücksichtigen müssten: „Wo will man hin, wie ist die Zielsetzung.“ Diese Aufgaben seien nicht mit normaler Stadtentwicklung zu lösen. Der Klimaplan und anderes müsse berücksichtigt werden. Bestimmte Dinge könne man jetzt festlegen, anderes müsse offen gehalten werden. Heute für die Zukunft bauen, heiße den Klimawandel berücksichtigen: Hitze im Sommer durch Verschattung mäßigen, Gründächer, dichte Baumbepflanzung, Fassadenbegrünung, Flächen für Fußgänger und Radfahrer, Versickerung von Regenwasser u. a. Gesetzt seien die U-Bahn-Anbindung und das Höhenniveau von 9.70 Meter über NN. Das große Dach, ein herausragendes Merkmal, soll neu gebaut werden, aber nicht nur als Witterungsschutz, sondern soll auch u. a. der Energieerzeugung dienen.

An dem Forum nahm auch der Verkehrsplaner Christian Scheler von ARGUS Stadt und Verkehr-Partnerschaft mbB teil und verwies auf die Chance, neue Mobilität zeigen zu können. Das ergäbe Möglichkeiten, die man in Bestands-Stadtteilen nicht umsetzen könne. In Gesamt-Hamburg solle es 2030 nur noch 12 Prozent PKW-Verkehr geben. Auf dem Grasbrook könne man zeigen, wie man das machen kann. Zu einer neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Norderelbe bemerkte allerding später Dr. Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, dass das noch nicht entschieden sei.

Für die Planer ist ein ganz neuer Stadtteil eine außerordentlich große Aufgabe. Jasmin Kherad, Projektleiterin Grasbrook von Herzog & de Meuron: „Wir wissen sehr viel über Hamburg, aber wir lernen jeden Tag dazu. Wie darf und kann ich zukünftige Stadt gestalten, wie besser machen und wie erleben. Es ist eine wahnsinnig tolle Aufgabe“.

Alle Teilnehmer betonten, dass die Veddel Teil der Planungen sei. Nutzungsmöglichkeiten müssten zusammen mit der Veddel gedacht werden. Der neue Stadtteil soll auch die Veddel stärken.

Prof. Bruns-Berentelg erwartet durch zukünftige Bürger*innenbeteiligung noch viele neue Ideen für den Grasbrook.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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