Tolles Fest auf dünnem Eis

zum 13. Mal Musik auf Spielplätzen, in Biergärten, in der Kirche und der Bücherhalle. Und auch die Finanzsorgen waren wieder dabei

„Ich schenk’ euch einen Glücksmoment” sang JaKaNa im Biergarten am Anleger: Endlich wieder ein richtiges Fest ohne Maske, Registrierung und Abstandsbeschränkungen, auch wenn’s vielleicht nur eine Verschnaufpause ist. Es wurde wieder gelacht, getanzt und beieinander gehockt „wie früher” und in den Straßen konnte man Leute von der anderen Elbseite mit dem großem Programmfaltblatt treffen. Einige bedauerten, dass es kein Anfangs- und Abschlusskonzert gab.

Das Programm war etwas kleiner angelegt als vor drei Jahren, einige Musiker:innen und Bands haben sich nach der Pandemiezeit nicht wieder gemeldet, neue sind hinzugekommen. Die Mischung reichte wieder von Pop, Swing, türkischer Protestmusik mit der Gruppe Cemre bis zu musikalischen Experimenten wie einer beziehungsreichen Performance vorm Hafenmuseum: Friedrich Schillers Gedicht „Der Taucher” (Wer wagt es Rittersmann oder Knapp …) umgeben von experimentellen Klangwelten.

Und auch die Geldfrage war bei den dreizehnten 48h wieder dabei. Bei einem Publikumsgespräch im Bürgerhausgarten (der Bezirksamtsleiter und die SPD-Abgeordnete hatten kurzfristig abgesagt) betonten die anwesenden Vertreter:innen aus Kultur und Politik noch einmal die Notwendigkeit einer Regelförderung für das Festival. In diesem Jahr konnte die Finanzierung mit einem Corona-Zuschuss gesichert werden. Der fällt im nächsten Jahr weg. „Bei der Vorbereitung der 48h 2023″, so Bürgerhausvorständin Katja Scheer, „bewegen wir uns wieder auf dünnem Eis.”

Fotos: H. Kahle

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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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