Sie half, wo sie konnte

Unsere langjährige Austrägerin Edda Sievers ist plötzlich gestorben

Edda Sievers lächelnd an ihrem 70. Geburtstag in einem geblümten, hellen Kleid mit Perlenkette und randloser Brille
Edda Sievers an ihrem 70. Geburtstag.
Foto: privat

Sie war, was man im besten Sinne als feine Dame bezeichnen würde. Immer mit Hut, passend zum Anlass. Dabei freundlich und zugewandt. Sie kümmerte sich um ihre Mitmenschen und war hilfsbereit.

Im Februar 1978 kam die junge Edda Sievers mit Ihrem Mann, dem Sohn und der Tochter nach Kirchdorf-Süd. Noch im selben Jahr verstarb ihr Mann. Sie stand mit zwei kleinen Kindern allein da in der noch fremden Umgebung. Damals nahm eine Nachbarin sie mit zum Frauentreff in der Buddestraße, den es immer noch gibt.

Als es um die Aufwertung des Quartiers ging hat sie sich auch stadtteilpolitisch engagiert: In den 1980er Jahren bei „Frauen planen um“ in Kirchdorf-Süd. Später saß sie zusammen mit Freundinnen als Bewohnervertreterin im Sanierungsbeirat.*

Als der WIR 2016 dringend eine:n Austräger:in für Kirchdorf-Süd suchten, fühlte sie sich zum Glück angesprochen und meldete sich. Seitdem hat sie noch bis März diesen Jahres jeden Monat fast 500 Exemplare des gedruckten WIRs in Kirchdorf-Süd verteilt. Es war immer eine Freude, wenn WIR die Packen anlieferten und sie schon mit ihrem „Hackenporsche“ wartete. Statt selbst etwas zu bekommen, verschenkte sie dann meist ein Glas ihrer wunderbar leckeren Marmeladen.

Aber nicht nur dem WIR half sie ehrenamtlich. Sie engagierte sich bei verikom in Kirchdorf-Süd und auch die Stöberstube unten in dem Gemeindehaus St. Raffael konnte auf ihre Hilfe zählen.

Kurz vor ihrem Tod war sie noch mit der Natur-Gruppe der Stadtteildiakonie Elbinsel in den Harburger Bergen und im Inselpark unterwegs. Sie freute sich auf ein naturpädagogisches Wochenende mit Frauen im Dezember. Nichts deutete auf einen so plötzlichen Tod hin.

Alle, die Edda Sievers kannten, sind bestürzt und traurig.


*Für diesen Text haben WIR Auszüge aus dem Interview mit Edda Sievers im Buch „40 Menschen, 40 Jahre Leben in Kirchdorf-Süd” verwendet. Das Buch wurde zum 40-jährigen Jubiläum von Kirchdorf-Süd veröffentlicht.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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