Keine Panik bei Wespen

Der BUND gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Wespen. Ohne triftigen Grund dürfen sie nicht getötet werden! Die Tiere haben eine wichtige Funktion für das Ökosystem

Wespen beim Fressen. Foto: pixabay

Während Bienen und Hummeln bereits von vielen Menschen als schützenswert angesehen werden, genießen Wespen keinen guten Ruf. Dabei sind sie extrem wichtig für das Ökosystem und sollten unbedingt geschützt werden. Wespen sind Allesfresser, sie mögen Süßes wie Nektar und fliegen von Blüte zu Blüte, bestäuben somit Pflanzen und sorgen für eine reiche Ernte. Im Gegensatz zu Bienen machen Wespen dies auch bei kühleren Temperaturen und Regen.

Weiter fressen sie auch Insekten wie Blattläuse, Fliegen, Mücken und tote Tiere. Sie sind ein wichtiger Schädlingsbekämpfer im Garten und sorgen für das Gleichgewicht in der Natur. Außerdem sind sie für verschiedene Vögel und Spinnentiere eine wichtige Nahrungsquelle. Rund 630 Wespenarten gibt es in Deutschland, viele davon sind Einzelgängerinnen. Zurecht dürfen Wespen laut des Bundesnaturschutzgesetzes nicht grundlos getötet werden.

Die allermeisten Wespenarten verhalten sich friedlich gegenüber Menschen, solange ihr Nest nicht bedroht wird. Lästig sind nur die Gewöhnliche und die Deutsche Wespe. Diese werden von Nahrungsmitteln angelockt, kommen an den Essenstisch und werden aggressiv, wenn man sie verscheuchen will. Mit einigen Tricks kann man sich mit ihnen arrangieren:

Um Begegnungen in den Wohnräumen zu vermeiden, können Fenster mit Insektengittern versehen werden. Im Freien ist es sinnvoll, Speisen gut abzudecken und Getränke nicht offen stehen zu lassen. Gläser sollten vor dem Trinken kontrolliert werden. Mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben auf dem Tisch helfen, Wespen fernzuhalten, da die Tiere den Geruch nicht mögen. Wespen mit den Armen wegzuschlagen oder sie wegzupusten, sollte unbedingt vermieden werden, das macht sie aggressiv.

Kommt eine Wespe dennoch zu nah, sollte unbedingt Ruhe bewahrt werden. Wespen fühlen sich von hektischen, schnellen Bewegungen bedroht. Am besten ist es, ruhig stehenzubleiben oder sich langsam zu entfernen. Dabei sollte der Mund unbedingt geschlossen gehalten werden. Nach einem Stich hilft es, eine rohe halbe Zwiebel auf die Stelle zu drücken, sie wirkt entzündungshemmend. Gefährlich sind Wespenstiche für Allergiker:innen oder Leute, die unabsichtlich eines der Tiere verschlucken. Treten körperliche Reaktionen wie Schwindel, Herzrasen oder Übelkeit auf, sollte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben werden.

Gisela Bertram, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BUND Hamburg und Leiterin der Stiftung Ausgleich Altenwerder, hat einen Beobachtungstipp: „Wespen beim Fressen zu beobachten ist toll: Wenn man sie in Ruhe machen lässt, ist es faszinierend zu sehen, was für große Stücke eine Wespe aus einer Käsescheibe herausbeißen und damit auch noch wegfliegen kann.“

Auch Hornissen zählen zu den Wespen, sie lassen sich von einem Kuchen aber nicht anlocken. Menschen gegenüber verhalten sie sich sehr friedlich, es sei denn, ihr Nest ist in Gefahr. Generell sollte bei Wespennestern dafür gesorgt werden, dass der Anflug auf das Nest möglichst störungsfrei möglich ist. Wer Hornissen beobachten möchte, kann dies auf den Streuobstwiesen des BUND in Hamburg tun. Weitere Infos gibt es unter www.bund-hamburg.de/streuobstwiesen.

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