Der Gnom-Motor für die PEKING

Der Viermaster PEKING, Schmuckstück des Hafenmuseums, hatte zu seiner Zeit zwar keine Schiffsmaschine, wohl aber zwei Gnom-Hilfsmotoren, um die Seilwinden für das Ladegeschirr zu betreiben. Ein historischer Motor dieses Typs konnte jetzt gefunden und nach Hamburg gebracht werden

Ein Gnom-Motor in Betrieb auf einem historischen Foto
Der Gnom-Motor in Betrieb. Foto: Hafenmuseum

Die Restaurierung der PEKING geht voran. Im Herbst wurde mit der Rekonstruktion des Klüvernetzes begonnen. Und Anfang Dezember wurde der Presse auf dem Kai vor dem Hafenmuseum ein Gnom-Motor vorgestellt. Die 1911 gebaute PEKING verfügte über zwei Hilfsmotoren unter anderem zum Betrieb der Ladewinschen. Damals hochmodern, waren es keine Dampfmaschinen sondern Einzylinder-Petroleum–Gnom-Motoren der Motorenfabrik Oberursel. „Gnom” weil das zwei Meter hohe Ungetüm nach damaligen Begriffen zwergenhaft zierlich war. Die Originalmotoren waren schon in den 30er Jahren, zur Zeit des Viermasters als Schulschiff in England, abhanden gekommen. Der Verein „Freunde der Viermastbark PEKING” hat nun nach längerer Suche einen baugleichen Motor bei einem Sammler in Bingen am Rhein aufgetrieben. Der Sammler war bereit, den „Gnom” herzugeben, aber nur im Tausch gegen einen anderen bestimmten historischen Motor, der im Hamburger Wasserforum von HAMBURG WASSER in Rothenburgsort steht. HAMBURG WASSER war dazu bereit, das Tauschgeschäft kam zustande. Zur Zeit steht der alte Gnom-Motor nun im Museum und wird restauriert, fehlende Teile müssen ergänzt und eine passende Seilwinde beschafft werden. Er läuft sogar schon, wie ein PEKING-Mitarbeiter, dem WIR sagte. Im Frühjahr soll der Motor dann an Deck der PEKING installiert werden, bereit zur Demonstration historischer Lade- und Löscharbeiten. Der Fachmann äußerte allerdings Zweifel, ob das für das schöne neue Deck aus Oregon Pine gut sei. Die alte Maschine soll bauartbedingt ziemlich ölen.

Kontakt:
Das Hafenmuseum ist während der Wintermonate geschlossen. Man kann jedoch einen virtuellen Rundgang über die Peking machen.
www.shmh.de/hafenmuseum-hamburg

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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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