Schon vor einigen Jahren wurde der Rückbau der Otto-Brenner-Straße von vier auf zwei Spuren zugunsten von breiten Radfahrstreifen auf den verbleibenden Spuren beschlossen. 2022 sollte der Rückbau erfolgen
Der alte auf dem Fußweg verlaufende 80 Zentimeter breite Fahrradweg in der Otto-Brenner-Straße war schon immer eine gefährliche Zumutung. Im Juni 2017 antwortete das Fachamt Management des öffentlichen Raumes des Bezirksamtes Hamburg-Mitte auf eine Anfrage des Regionalausschusses Wilhelmsburg/Veddel, dass dieser Radweg „(…) in der Oberfläche erhebliche Wurzelaufbrüche aufweist.” Aus Versicherungsgründen sei die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben, sodass Radfahrer nun auch auf der Straße fahren dürften. Als Serviceleistung sei der Fußweg als gemeinsamer Geh- und Radweg mit Gegenläufigkeit freigegeben – jedoch ohne entsprechende Hinweisschilder. Dieses sei aber nur eine Übergangslösung bis die Umbaumaßnahmen für die Veloroute 10 auf der Otto-Brenner-Straße abgeschlossen sein würden – der oben genannte für 2022 geplante Rückbau der Straße (WIR 7/17).
Rückbau oder Autobahnzubringer
Auf einer Perspektiven-Werkstatt zur A26-Ost im November 2018 ging es auch um die umstrittene Anschlussstelle Otto-Brenner-Straße. Der Verkehr dort würde nach den Zahlen der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) um rund ein Drittel zunehmen. Zu dem Widerspruch zwischen dem prognostizierten Mehrverkehr und dem geplanten Rückbau der Otto-Brenner-Straße auf zwei Spuren plus breiter Fahrradspuren meinte der Vertreter der Deges, das seien zwei von einander unabhängige Planungen unterschiedlicher Behörden. Außerdem sei die Otto-Brenner-Straße für das gegenwärtige Verkehrsaufkommen sowieso überdimensioniert (WIR 11/18). Vom geplanten Rückbau der Straße hat man seitdem nichts mehr gehört. Die Übergangslösung, entweder ohne Schutzstreifen auf der Fahrbahn, oder – Serviceleistung – auf dem Fußweg zu fahren, dauert nun schon sechs Jahre.
Umgestaltung bis auf Weiteres verschoben
Dirk Holm von den „Engagierten Wilhelmsburgern” hat jetzt beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) nachgefragt, wann denn mit dem überfälligen Rückbau und dem Ausbau der Veloroute 10 begonnen werden soll und mit welcher Bauzeit zu rechnen sei. Die Antwort zeigt einmal mehr, dass es mit der „Fahrradstadt Wilhelmsburg” nicht so weit her ist: „(…) Die Umgestaltung der Otto-Brenner-Straße musste leider aufgrund anderer Baumaßnahmen, insbesondere der Georg-Wilhelm-Straße, verschoben werden. Derzeit wird ein Baubeginn Mitte 2025 angestrebt. Wir erwarten eine Bauzeit von rund einem Jahr (…). Rückbau und Umgestaltung (Ausbau der Veloroute 10) werden innerhalb einer Maßnahme durchgeführt.”
Die Otto-Brenner-Str. ist so gut wie sie aktuell ist!
Ich bin ja schon froh zu lesen, dass hier überhaupt an eine Lösung gedacht wird! Peinlich aber, dass die Notlösung, die jetzt schon Jahre dauert, nicht mal ausgeschildert wurde.