Die besonders im letzten Jahr stark gestiegenen Lebenshaltungskosten belasten die Menschen in ärmeren Stadtteilen wie Wilhelmsburg und der Veddel besonders. Umso wichtiger ist gerade jetzt die Organisation von Nachbarschaftshilfen und lokalen Netzwerken. Mit der Stadtteilversammlung am 22. Januar 2023 ist ein Anfang gemacht
Die Stadtteilversammlung am 22. Januar war gut besucht. Die Initiative Wilhelmsburg Solidarisch und die Poliklinik Veddel hatten zu der Versammlung eingeladen – Anlass waren die hohen Mieten und die besonders im letzten Jahr stark gestiegenen Kosten für Strom, Heizung und Lebensmittel.
Rund 150 Besucher:innen waren ins Bürgerhaus gekommen, informierten sich an den Ständen der verschiedenen Initiativen und Einrichtungen und tauschten sich bei Kaffee und Kuchen untereinander aus. Auch unser WIR-Stand war gut besucht.
Beratungen über konkrete Hilfen und Aktionen
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde in mehreren Kleingruppen zu den verschiedenen Themenbereichen diskutiert. Hier wurden ganz konkrete Probleme angesprochen und überlegt, wie gemeinsam Verbesserungen erreicht und was gegen die steigenden Preise getan werden kann. So wurde kritisiert, dass es in Wilhelmsburg keine Arbeitsagentur und keine Wohngeldstelle mehr gibt, dass neben den steigenden Heizungskosten weiterhin Schimmel in den Wohnungen ein Problem ist, und in der Nahverkehrsgruppe wurden die häufigen aggressiven Kontrollen am Bahnhof Veddel (> zum Artikel) angesprochen. Die einzelnen Gruppen wollen sich weiter treffen und vereinbarten Folgetermine, um über konkrete Hilfen oder Aktionen zu beraten. Eine Kundgebung (> zum Artikel) gegen die Kontrollen am Bahnhof Veddel hat am letzten Januarmontag schon stattgefunden. Bei dem Treffen der Gruppe „Sozialleistungen” wurden Beispiele für die schleppende Bearbeitung von Wohngeld-Anträgen und für die schlechte Erreichbarkeit von zuständigen Ämtern gesammelt, die nicht mehr in Wilhelmsburg sind, sondern in der ganzen Stadt verteilt. In der Lebensmittelgruppe wurde auf einem ersten Treffen überlegt, wie man mehr Küfas („Küchen für alle”) im Stadtteil organisieren könnte.
Infos zu den einzelnen Gruppen findet ihr hier.