Einwendungen gegen Planänderung für die A26 Ost bei Moorburg jetzt abgeben!

Einwendungen nur noch bis 28.3.2022 möglich! Mustereinwendung steht hier zum Download bereit. Fünf lange Jahre brauchte die Behörde für die Überarbeitung der Pläne für den ersten Abschnitt der Stadtautobahn A26 Ost – die Frist für Einwendungen beträgt nicht einmal zwei Monate!

Stadtplanausschnitt mit dem geplanten Verlauf der A26 Ost und darüber eine Leiste mit der Einteilung der Abschnitte. Das gleiche wie das Beitragsbild.
A26 Ost – Einteilung in Abschnitte. Quelle DEGES

Da Vereine, Verbände und Betroffene 2017 offensichtlich besonders gute Einwendungen für diesen ökologisch aber auch sozial problematischen Abschnitt 6a der A26 Ost eingereicht hatten, hat der Vorhabenträger fünf Jahre benötigt, ein Planänderungsverfahren einzuleiten (Hamburger Bündnis Mobilität). Es wurden Änderungspläne neu ausgelegt. Sie konnten aber nur bis zum 14. März 2022 im Internet und im Bezirksamt Harburg eingesehen werden.

Einwendungen sind aber noch bis zum 28. März 2022 möglich. Das Bündnis Verkehrswende Hamburg hat gemeinsam mit dem Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg und dem Stadtteilbeirat Wilhelmsburg eine Mustereinwendung entworfen. Bedienen Sie sich dort gerne mit Argumenten oder Bausteinen – oder übernehmen einfach die am Ende formulierten Anträge. Auch die Zahl der Einwendungen hat Gewicht und nur wer jetzt einwendet, ist im weiteren Verfahren dabei und wird z.B. zu einer möglichen Anhörung eingeladen. Allerdings: E-Mail zählt nicht! Bringen Sie deshalb Ihre Einwendungen rechtzeitig in die Post oder Montag noch direkt in den Briefkasten der Behörde!

Der erste Abschnitt betrifft Wilhelmsburg nicht direkt. Die geplante Stadtautobahn wurde in drei Abschnitte unterteilt. Der Wilhelmsburger Abschnitt 6c wird erst später ausgelegt. Da gibt es zwar schon Stellungnahmen, aber das wird noch dauern. Aber auch für Wilhelmsburg ist der erste Abschnitt entscheidend. Wenn der erste Abschnitt gebaut wird, ist es wahrscheinlich, dass die Autobahn fertig gestellt wird und auch die beiden folgenden Abschnitte gebaut werden.

Deshalb ist es laut NABU entscheidend, dass der erste Abschnitt verhindert wird mit richtig guten Argumenten für die Einwendungen. Auch der NABU hat Module für die Einwendungen veröffentlichen. Sie sind auf der Seite des NABU abrufbar. Jede/r kann einige Module für seine Einwendung auswählen oder sich auf den NABU berufen: „Im übrigen schließe ich mich/wir uns der Stellungnahme des NABU an.“

Zu den Argumenten gegen den Bau neuer Autobahnen im Jahre 2017 gibt es neue Klimaschutzargumente

– Es gibt keine verkehrsübergreifende Betrachtungsweise, z. B. weitere Verlagerungen des Güterverkehrs auf die Schiene, zweite Kattwykbrücke, Neubau der Köhlbrandbrücke/-tunnel.
– Die Prognosen für die Umschlagsentwicklung im Hafen erscheinen immer noch zu hoch.
– CO²-Bilanz der Bauphase „graue Energie“ wurde nicht berücksichtigt.
– Beeinträchtigung des Wasserhaushalts (Wetternsystem) auf Wilhelmsburg beim Bau eines Tunnels.
– Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021 zum Klimaschutz.

Ein Stadtplanausschnitt mit dem Verlauf der geplanten A26 Ost. Darüber die Kosten für die einzelnen Abschnitte:
Abschnitt 6a - 167,5 Mio.€, 6b - 762,8 Mio.€ und 6c - 853 Mio. €
A26 Ost – Kosten. Quelle DEGES
Es ist eine Montage des NABU, der darauf hinweist, dass die Kostenschätzung auf dem Stand von Juli 2020 basiert und heute deutlich höher ausfallen.

Und auch nicht unwichtig: Der Bau der A26 ist finanziell unverantwortlich. Ein Kilometer wird mindestens 180 Millionen Euro kosten. Normalerweise kostet ein Autobahnkilometer 10 Millionen Euro. Das Geld wird anderswo mehr gebraucht.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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