Neues von der Veddel: Am 5. November 2024 tagte der Stadtteilbeirat im AWO-Seniorentreff an der Katenweide

Was haben die Bewohner*innen für Sorgen? Was planen die Behörden? Forschungsergebnisse oder: Was ist los im Quartier? Im Beirat wird darüber gesprochen

Der erste Beitrag kam von einem Veddeler Künstler: „Die Künstler*innen-Szene auf der Veddel ist inklusiv. Die Ausstellungsflächen sind aber nicht immer barrierefrei.“ Darauf antwortete Uschi Hoffmann, Diakonin auf der Veddel: „Der Beirat setzt sich dafür ein, Barrieren zu reduzieren.“

Veddel Aktiv stellte einen Antrag an den Verfügungsfonds über 699 Euro für eine Play-Station-Konsole (PS5) und Spiele. Kiezläufer Mo begründete den Antrag damit, dass es auf der Veddel zu wenig Angebote für Jugendliche gebe. Eine PS5 in der Bibliothek wäre da ein gute Möglichkeit, die Jugendlichen zu erreichen. Darauf gab es den Antrag, gleich noch mehr Spiele für die Stadtteilbibliothek anzuschaffen und die Fördersumme auf 1000 Euro zu erhöhen. Dieser Antrag wurde angenommen.

Eine Besucherin beschwerte sich, dass es den Rundweg um den Spreehafen nicht mehr gebe, seit eine Brücke abgerissen worden sei. Nicole de Temple vom Bezirksamt Hamburg-Mitte erklärte, dass der Erhalt der Brücke am Geld gescheitert sei. Die Hamburg Port Authority (HPA) habe keine Verwendung mehr für die Brücke. De Temple hatte wenig Hoffnung, dass der Rundweg um den Spreehafen wieder eingerichtet würde.

Hafenlieger im Spreehafen. Foto: © heju, pixabay

Auch der Veddeler Brunnen wird zur Zeit vermisst, doch es gibt eine gute Nachricht: Er wird wiederkommen. Bei der Inbetriebnahme im Frühjahr 2024 hatten die Bauarbeiter festgestellt, dass der Brunnen durch Vandalismus beschädigt war. Er wurde daher im Juli demontiert und zur fachgerechten Reparatur in eine dafür spezialisierte Kunstgießerei nach Elmenhorst transportiert. Nach der Reparatur wird er wieder am Veddeler Stieg installiert. Die beliebte Brunnenanlage ist 1983 von der Künstlerin Doris Waschke-Balz für die Veddel entworfen worden.

Der Brunnen am Veddeler Stieg. Foto: Klaus Lübke

Für das Veddeler Stadtteilzentrum ist nun das Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben

33 Architekturbüros nehmen mit ihren Entwürfen für das neue Veddeler Stadtteilzentrum teil. Davon werden in den nächsten Wochen acht ausgewählt. In der Beiratssitzung wurden ein Beiratsmitglied und ein*e Vertreter*in gewählt, die das Verfahren als Gäste vom Beirat beobachten werden. Auch spätere Nutzer*innen (WIR 3.5.23) sind als Sachverständige am Verfahren beteiligt. Zunächst werden in einem „Kolloquium” die genauen Aufgaben für die Architekt*innen definiert. Diese haben danach eine Zeitspanne, in der sie Nachfragen stellen können. Bereits am 21. Januar 2025 ist eine Zwischenpräsentation in der Immanuelkirche geplant. Am 25. Februar erfolgt ein sogenannter Schulterblick und am 13. Mai trifft die Jury ihre Entscheidung.

Gelbes Titelbild der Broschüre zu der Gesundheitsstudie auf der Veddel
Screenshot: M. Groß

Die Poliklinik verkündete dann die gute Nachricht, dass sie den Citizen Science Preis 2023 für ihr Forschungsprojekt Community Health – Wohnen und Gesundheit auf der Veddel, das sie gemeinsam mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) durchgeführt hatte, gewonnen hat.

Die Community-Health-Studie hat ergeben, dass sich fast 70 Prozent der Bewohner*innen wohl fühlen auf der Veddel, es jedoch gleichzeitig viele Belastungen, besonders durch die Wohnsituation, gibt: 39,2 Prozent leiden unter zu hohen Mietkosten, 35,8 Prozent unter Schimmel in der Wohnung und 35,3 Prozent unter Lärmbelastung. Mehr als drei Viertel der Befragten gaben dabei mindestens zwei belastende Faktoren ihrer Wohnsituation an.

Zum Schluss stellte sich dann noch der Stadtteilpolizist vor. Seine Aufgaben sind Präsenz vor Ort zu zeigen und ansprechbar zu sein. Er hält Kontakt zu den Gewerbetreibenden und Bewohner*innen. Er berät Opfer nach schlimmen Vorfällen oder gibt Tipps zum Einbruchsschutz. Als „Cop4U” ist er auch für die Schulen zuständig, für die Schulleitung, die Lehrer*innen und Schüler*innen ansprechbar.

Die nächste Sitzung des Stadtteilbeirats Veddel findet am 3. Dezember 2024 um 18.30 Uhr im AWO-Senior*innentreff, Katenweide 8, statt.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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