„Demokratie ist kein Konsumartikel. Nur wer mitmachen kann, kann sie auch schätzen lernen.“*
Iris Hahn-Möller/StSW. Anfang Mai fand an der Stadtteilschule Wilhelmsburg im modernen Mindspace der Schule die erste Kinderkonferenz der Grundschule statt. Unter der Leitung von Beratungslehrerin Johanna Happe und Erzieher Ali Akbari versammelten sich die Klassensprecher:innen der Jahrgänge 2 bis 4 im Halbkreis und diskutierten 45 Minuten über die Probleme, die ihnen unter den Nägeln brannten. So zum Beispiel „Wie kann es uns gelingen, die Toiletten sauberer zu halten?“
Eifrig wurden Lösungsvorschläge in die Runde geworfen, diskutiert, verworfen, ausgehandelt und schließlich abgestimmt. Die Kinder nutzen die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern und ihr Zusammenleben in der Schule aktiv zu gestalten. Stark: Die Kinderkonferenz bildet demokratische Prozesse im Kleinen ab und macht sie für Kinder erlebbar.
Grundschulleiter Thomas Halbrock erklärt: „Unsere Grundschülerinnen und Grundschüler erfahren Selbstwirksamkeit und merken, dass Demokratie sich lohnt. Ein tolles Projekt.“
Auf der ersten Sitzung führte Lehrerin Johanna Happe und der Erzieher Ali Akbari die Kinder geschickt durch die Sitzung: Erste Ämter wie Vorsitz, Ruhe- oder Zeitwächter wurde verteilt. „Ziel ist natürlich, dass die Kinder nach und nach ihre Konferenz selber organisieren und durchführen – selbstbestimmt halt. Wir wagen mehr Demokratie“, erläutert Johanna Happe schmunzelnd.
Der Termin der nächsten Kinderkonferenz ist für Juni gepant.
*Jörg Sommer, Sozialwissenschaftler und Direktor des Berlin Institut für Partizipation