„Das Geld hängt an den Bäumen”

Das Sozialunternehmen aus Georgswerder bringt zwei Ressourcen zusammen: ungenutzte Arbeitskraft und ungenutztes Obst

Die Mannschaft. Foto: Das Geld hängt an den Bäumen

Lucy Geist. Im Januar diesen Jahres ist ein wunderbares Unternehmen von Altona nach Wilhelmsburg gezogen – „Das Geld hängt an den Bäumen“ rettet jedes Jahr etliche Tonnen Obst aus Privatgärten und von Streuobstwiesen aus der Hamburger Region.

Hamburgs Gärten sind voller Apfelbäume, und oft schaffen es die Besitzer gar nicht, die Flut an Äpfeln zu verwerten und wissen auch nicht, wohin damit. So ist vor über zehn Jahren die Idee entstanden, aus ungenutzten (und ungespritzten) Äpfeln aus Nachbars Garten Saft herzustellen. Mittlerweile pflanzt das Garten- und Landschaftsteam von „Das Geld hängt an den Bäumen“ jedes Jahr selbst Hunderte Obstbäume auf ausgewiesenen Brachflächen und fördert den Anbau alter Sorten.

Doch damit nicht genug, hier steht ein Gesamtkonzept dahinter, das konsequent nachhaltig ist, sowohl ökologisch als auch sozial. Mittlerweile sind über 20 Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen oder Migrationshintergrund fest angestellt, um das Obst zu ernten und die Logistik im Lager in Georgswerder abzuwickeln. Hier erfahren sie Integration und Wertschätzung, werden angemessen bezahlt und ausgebildet. Einige der Schorlen sind sogar mit den Namen der Mitarbeiter und deren Bild versehen.

Streuobstwiese. Foto: Das Geld hängt an den Bäumen

Die veganen Säfte und Schorlen gibt es in einigen Hamburger Cafés, Restaurants und Läden, zum Beispiel im Stückgut, in der Hobenköök und in einigen Edeka-Filialen. Sie lassen sich aber auch bequem auf der Website des Unternehmens bestellen und werden im Direktvertrieb im Raum Hamburg vor die Haustür geliefert. Direktkauf ist ebenfalls möglich, denn über Besuch – mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz – freut man sich immer sehr.

Gekeltert werden die Säfte ganz schonend in Ostfriesland in einer Familienmosterei und die Apfelreste werden als Kompost oder Viehfutter verwertet. „Das Geld hängt an den Bäumen“ ist fundamental auf Spenden angewiesen und freut sich auch über privat bereits geerntete Äpfel, die dem Projekt zur Verfügung gestellt werden.

Foto: Das Geld hängt an den Bäumen

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