Er wächst in den Himmel

Der Elbtower zwischen der Billhorner Brückenstraße und der S-Bahnstation Elbbrücken ist in der 11. Etage angekommen. Der Bau ist weiterhin umstritten, u. a. wegen Sicherheitsbedenken

Baustelle des Elbtowers vom S-Bahngleis aus. Im Vordergrund eine Trepe abwärts. Dahinter das S-Bahnschild „Elbbrücken" und rechts ein Fahrplankasten.
Baustelle des Elbtowers am 2. August 2023.
Fotos: M. Groß

Der Elbtower an den Elbbrücken wachse im Zeitplan, wie Torben Vogelgesang von der Signa Holding GmbH vor einigen Wochen im Sender Hamburg 1 erklärte. Geplant sind 63 Stockwerke und eine Gebäudehöhe von 245 Metern.
Der Bau ist nicht unumstritten. Die Initiative Sieben Thesen zum Elbtower hält den Bau umwelttechnisch für höchst problematisch (WIR 18.7.22). Andere befürchten die Verschattung der angenzenden Stadtteile Veddel und Rotenburgsort. Der Umweltverband Prellbock Altona e.V. hat Widerspruch gegen den dritten Änderungsbescheid zur Elbtower-Baugenehmigung von Mitte Februar eingelegt. Der Verband bemängelt, dass nicht auf die Forderungen der Hamburger Hochbahn AG eingegangen wurde, die auf Risiken für den Betrieb des U-Bahnhofs Elbbrücken hingewiesen hat. Prellbock kritisiert, dass keine Regelung zum Schadenersatz für den Fall vorgesehen werde, dass es zu Schäden an den Anlagen der Deutschen Bahn (DB) bzw. der Hochbahn komme, die womöglich auch zu monatelangen Betriebsunterbrechungen führen könnten. Die Bewohner:innen südlich der Norderelbe hätten im Herbst 2022 erfahren, wie anfällig der Öffentliche Nahverkehr in den Süden mit der einzigen Schienenanbindung über die Elbe sei (WIR 14.12.22). Prellbock fordert einen Überwachungszeitraum von möglichen Setzungen von mindestens 20 Jahren.

Steigende Rohstoffpreise und Zinsen belasten die Immobilienwirtschaft

Ein Sperrholzmodell. links ein Elbarm, in der Mitte die HafenCity mit dem Elbtower im Vordergrund zwischen den Elbbrücken.
Modell der HafenCity mit dem Elbtower im Kesselhaus.

Gegen den österreichischen Investor René Benko, Eigner der Signa-Gruppe, laufen wegen seiner Immobilienspekulationen, einer Schmiergeld-Affäre und Vorwürfen zur Insolvenzverschleppung in Österreich Gerichtsverfahren.

Neuerdings lassen Meldungen über einen Milliardenverlust und hohe Schulden des Immobilienkönigs Benko aufhorchen. Laut Spiegel vom 29. Juli hat Benko in diesem Jahr Immobilien in Wien und Berlin verkauft. Die Immobilien Zeitung (IZ) berichtete am 12. Juli „Signa will offenbar zwei Münchner Immobilien verkaufen“. Bereits am 10. Juli stand in der IZ, dass die Europäische Zentralbank (EZB) angeblich Kreditgeber der Signa-Gruppe prüfen würde. Die IZ beruft sich auf einen Bericht der FAZ. Am 28. Juli meldet die IZ, dass die Immobiliengesellschaft Signa Prime, das Flaggschiff der Signa-Gruppe von René Benko im vergangenen Jahr um rund eine Milliarde Euro abgewertet hat. Zur Signa Prime gehört under anderem auch der Elbtower in Hamburg.*

Am 20. Juli berichtete die IZ: „Signa plant kleiner am Opernplatz in Frankfurt. Nicht das gewünsche Hochhaus, sondern einen Achtgeschosser wird Signa gegenüber der Alten Oper realisieren …“. Der Elbtower ist jetzt im 11. Stock angelangt. Diese Höhe würde ein eindrucksvolles Hochhaus abgeben und noch nicht den Blick auf die Kirchen der Stadt und auf die denkmalgeschützten Norderelbbrücken stören.

*Wer sich noch ausführlicher mit der Materie beschäftigen möchte, dem sei der sehr kritische, ausführliche Bericht zu René Benko in der aktuellen Ausgabe des Spiegel, Nr. 31 vom 29. Juli, empfohlen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

Alle Beiträge ansehen von Marianne Groß →