„Dingenskirchen: Wie kann ich mich so annehmen, wie ich bin?“

Das Wilhelmsburger „Atelier Freistil“ wird in der NDR-Sendung „Dingenskirchen“ vorgestellt

Niemand ist perfekt. Doch sich tatsächlich so anzunehmen, wie man ist, fällt oft schwer. Jeder Mensch hat Schwächen. Aber auch Stärken. Sie gilt es zu finden und sich bewusst zu machen, um zufrieden mit sich zu sein. Ina Jäckel, Pastorin aus Leer, besucht für die neue „Dingenskirchen“-Folge einen Ort, an dem das ganz vielen Menschen gelingt.

Das „Atelier Freistil“ in Wilhelmsburg ist der Arbeitsplatz von 40 künstlerisch begabten Menschen mit Beeinträchtigungen. Je nach Pflegegrad erhalten sie Assistenz. Atelierleiterin Bettina Grevel setzt sich sehr erfolgreich dafür ein, die Kunstwerke sichtbar zu machen, etwa indem sie sie direkt an Kultureinrichtungen vermittelt oder über eine Galerie verkauft.

Wie gehen die Kunstschaffenden mit ihren Beeinträchtigungen um? Wieviel Persönlichkeit steckt in ihren Werken? Und wie glücklich sind sie mit sich und ihrem Leben? Diesen und anderen Fragen geht Jäckel in dem Film nach.

Die Künstler*innen haben ihre Passion gefunden

Udo Lindenberg mit Hut und Sonnenbrille auf gelbem Grund.
Nora: Udo

Im „Atelier Freistil“ begegnet Ina Jäckel unter anderem der Porträtmalerin Nora. Sie studierte im 5. Semester BWL, als ein Motorradunfall sie mit 21 Jahren aus ihrem alten Leben riss. Bis heute hat sie mit den Folgen zu kämpfen. Trotzdem sagt sie: „Die Kunst ist mein Leben und ich bin glücklich hier. Anders glücklich, als ich es ohne den Unfall wäre. Ich war schon immer ein positiver Mensch.“

Rechts und links oben zwei Landschaftsbilder. In der Mitte eine brauner Sektkühler mit einer Sektflasche. Davor ein Hummer auf grüner Tischdecke. Darum Zitronen und eine Rebe mit Weinglas.
Manuel: Stillleben

Manuel malt mit Acrylfarben und dreht kleine Animationsfilme. Er möchte nicht, dass jemand die Kunstwerke aus Mitleid kauft, sondern weil sie ihm oder ihr gefallen. „Manchmal ist es doof, eine Behinderung zu haben“, sagt er. „Aber ich versuche trotzdem, das Beste aus der Situation zu machen. Ich zeige euch, was ich kann!“

Auf einem roten Hintergrund sind zwei Brüder in blauen Anzügen zu sehen. Die Figuren mit einfach gezeichneten Gesichtern sehen sehr fröhlich aus. Der linke Bruder macht einen aufrecht stehenden Spagat.
Ronja: Herzensbrüder 2015

Und Ronja, die mit dem Down-Syndrom geboren wurde, antwortet auf die Frage, ob ihr denn an sich selber etwas nicht gefalle, ohne zu überlegen: „Nein!“. Auch für Ina hat sie dann noch einen guten Rat parat, was diese denn tun könne, wenn sie mal wieder unzufrieden mit sich ist.

„Dingenskirchen“ ist eine Kooperation zwischen der evangelischen und katholischen Kirche sowie der NDR-Redaktion „Religion und Gesellschaft“. Es wird achtmal im Jahr im NDR-Fernsehen ausgestrahlt und ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

NDR Fernsehen, 17. März 2024 um 16 Uhr
Bereits ab 10.03.2024 in der Mediathek verfügbar

Alle Bilder unter: Galerie Atelier Freistil

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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