Bertini-Preis für die Nelson-Mandela-Schule

Schüler:innen der Nelson-Mandela-Schule protestierten mit einem Video gegen die Abschiebung einer Schülerin. Jetzt erhielten sie dafür den Bertini-Preis

Protestaktion auf dem Schulhof. Foto: Schule

Der Bertini-Preis, benannt nach Ralph Giordanos Roman „Die Bertinis”, wird seit 1998 an junge Hamburger:innen vergeben, die sich gegen Faschismus und Ausgrenzung engagieren. Die Fünftklässler:innen der Nelson-Mandela-Schule stellten ein Video mit den Parolen „Ihr gehört zu uns” und „Nimonajs bleiben hier” ins Netz und starteten damit eine stadtweit beachtete Kampagne gegen die Abschiebung einer albanischen Familie in den Kosovo: einer Mutter mit fünf Kindern, Schüler:innen an drei Wilhelmsburger Schulen. Dafür wurden die Schüler:innen jetzt mit dem Preis ausgezeichnet. Anlass für ihre Aktion war ein Termin der Härtefallkommission Ende November, auf dem über die Abschiebung ihrer Mitschüler:innen entschieden werden sollte, die alle hier geboren und aufgewachsen sind, kein Albanisch können und den Kosovo nie gesehen hatten (der WIR berichtete).

Das Video erhielt nach kurzer Zeit 15000 Klicks. Eine anschließende Petition der Wilhelmsburger Jusos unterschrieben fast 54.000 Menschen. Ein erster Erfolg war eine bisher zweimalige Vertagung der Entscheidung über die Abschiebung der Familie.

Die Verleihungsfeier der Preise wurde coronabedingt auf den 8. Mai 2022, den Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, verschoben.

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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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