Was ist den Menschen im Wilhelmsburger Osten, dem alten Bahnhofsviertel und Korallusviertel, wichtig?

Das berieten die Mitglieder des Quartiersbeirats Wilhelmsburg-Ost am 20. September 2023 im Malteser-Campus: Wohnsituation – Parksituation – Atlaspark ohne Atlas – Bleibt die Thielenbrücke Nadelör? – Schulzenbrücke weiter gesperrt

Vertreter*innen der Wohnungsunternehmen SAGA und Vonovia berichteten

Frau Hermoni von der SAGA erklärte, dass die meisten der 240 Wohneinheiten im Korallusviertel bereits renoviert seien. Auf die Frage nach dem Wohnumfeld wies sie darauf hin, dass die SAGA sich auch darum kümmere: „Die Mieter sollen sich zuhause fühlen. Wir planen gemeinsam mit den Mieter*innen vor Ort, wo Sitzbänke oder Beleuchtung fehlen“. Das Problem der fehlenden Parkplätze an der Krieterstraße, das durch die neuen Wohnungen dort noch verschärft wurde, solle durch eine Parkpalette in der Algermissenstraße gelöst werden.

Von der Vonovia waren Frau Werner und Herr Martens vor Ort. Frau Werner, die für den Regionalbereich zuständig ist, berichtete, dass das Unternehmen seit 2018 intensiv in die Bestände investiere. Im Herbst werde ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen und Photovoltaikanlagen würden installiert. Allerdings gebe es wegen der aktuellen Rahmenbedingungen keine neuen Projekte. Die laufenden Planungen würden fortgeführt. Die Mietsteigerungen von 0,50 Euro bis maximal zwei Euro pro Quadratmeter würden auf lange Sicht durch geringere Heizkosten aufgefangen. Auf die Frage nach dem Leerstand bemerkte Frau Werner, dass man sich neue Mieter*innen genau anschaue. Eine gute Durchmischung sei gewollt. Beschwerden von Frauen über ein „männerorientiertes“ Quartier würden bei Neuvermietungen berücksichtigt.

Die geplanten Freianlagen im Neuen Korallusviertel wurden von Herrn Martens vorgestellt. In der neuen Mitte des Quartiers, dem Atlaspark, wird es Spielplätze und Aufenthaltsmöglichkeiten geben. Um den Atlasteich gibt es einen Parkweg. Die Forderung, den Atlasmann wieder zurück an den Teich zu bringen, kann leider nicht erfüllt werden. Die Skulptur ist inzwischen wieder an ihrem ursprünglichen Platz auf dem Hamburger Hauptbahnhof (Hamburg Journal 28.9.2023) installiert worden. Nach Recherchen zu ihrem Ursprung hat die Vonovia die Figur restaurieren lassen und an die Deutsche Bahn zurück gegeben. Am 23. Oktober um 18.30 Uhr soll der Atlas gefeiert werden. Er wird als 105 Quadratmeter großes Bild an die Fassade der Thielenstraße 14 projiziert.

Die neue Thielenstraßenbrücke wird genauso wie die alte

Höhe Thielenstraße errichtet die Deutsche Bahn ein Kreuzungsbauwerk in Form einer Unterfahrung für den Güterverkehr. Dazu muss die Thielenstraßenbrücke abgerissen werden. Aus dem Beirat kam der Wunsch nach einer neuen breiteren Brücke, möglichst sogar einer Buslinie. Dazu müssten sich zwei Busse begegnen können. Außerdem wird eine klare Trennung zwischen Fuß-, Rad- und Kraftverkehr gewünscht. Die Deutsche Bahn will die Brücke aber nur in der jetzigen Form wieder bauen. Alles darüber hinaus müsste die Stadt bezahlen.

Wann wir die Schulzenbrücke fertig?

Ursprünglich sollte die breitere Hövelbrücke, bekannt als Schulzenbrücke, im August 2023 fertig sein (WIR 3.8.2023). Auf Nachfrage nach der Verzögerung verwies der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf „unvorhergesehene Bodenverhältnisse“, sodass die Brücke erst Ende 2023 fertig würde. Nun sind aber noch „ein paar Herausforderungen“ bei der Brücke zu meistern und der Termin wurde jetzt auf den 30. Juni 2024 verschoben. Der LSBG verweist aber auf die Umleitung: „Die durch den LSBG geschaffene, alternative Querungsmöglichkeit an der nahe gelegenen Wehranlage wird selbstverständlich bis zur Fertigstellung der neuen Brücke bestehen bleiben.“

Das Schild, das auf die Sperrung der Hövelbrücke für Fußgänger und Radfahrer vom 04.03. bis 30.06.24 hinweist.
Wird das was? Foto: M. Groß

Der Belag der „alternativen Querungsmöglichkeit“ weist allerdings jetzt schon Stolperfallen auf (s. Foto). Beim Vergleich der Bilder von Ende Juli und Anfang Oktober ergibt sich der Eindruck, dass die Herausforderungen darin begründet sind, dass überhaupt nicht weiter gebaut wird.

Im November, auf der nächsten Sitzung des Quartiersbeirats Wilhelmsburg-Ost soll das Schwerpunktthema der Verkehr sein. Im Verfügungsfonds sind noch 5.800 Euro zu vergeben. Sie können nicht in 2025 übertragen werden. Wer hat noch Ideen für das Quartier, für das noch Geld gebraucht wird?

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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