Bericht von der Sitzung des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg

Der Beirat traf sich zu seiner 83. Sitzung am 10. April 2024 im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Die Sitzungen sind öffentlich – und so waren auch einige Besucher*innen dabei

Foto: Webseite des Beirats für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg.

Nach der Begrüßung berichtete der Vorstandsvorsitzende Philip Holler, dass der Beirat wieder Infostände auf den Wochenmärkten plane. Der erste findet am 27. April auf dem Stübenplatz statt. Für die Standbetreuung haben sich bisher vier Beiratsmitglieder gemeldet.

Die Wohnunterkunft für Geflüchtete am Vogelhüttendeich ist voll belegt

Weiter in der Tagesordnung ging es mit einem Bericht über die Wohnunterkunft für Geflüchtete am Vogelhüttendeich (WIR 13.9.23). Der Leiter der Einrichtung, Bastian Faust von fördern & wohnen, berichtete, dass die Unterkunft mit zirka 600 Menschen voll belegt sei mit 340 alleinstehenden Männern und Frauen und 61 Familien. Ab Ende April werden 40 unbegleitete Minderjährige aufgenommen, die rund um die Uhr betreut werden. Die Geflüchteten werden über mögliche Unterstützung, die sie brauchen, beraten. Zum Beispiel wie sie einen Kindergartenplatz für ihr Kind beantragen oder einen Sprachkurs machen können. Medizinische Fragen können einmal wöchentlich in einem Pflegemobil geklärt werden. Außerdem kommen jeden Freitag die Falkenflitzer vorbei, um mit den Kindern zu spielen. Es gibt eine riesige Sandfläche und für die Erwachsenen ein Familiencafé.

Auf Nachfragen berichtete Bastian Faust, dass es kein Problem sei, Kita-Plätze zu finden. Plätze für Schulkinder zu finden, sei schwieriger. Die Geflüchteten wissen von den Tafeln, aber die Hemmschwelle, dorthin zu gehen, sei relativ hoch. Geplant ist, dass die Wohnunterkunft Ende 2025 wieder aufgelöst wird, weil auf dem Gelände ein Schulcampus entstehen soll.

Wie soll aus Kirchdorf-Süd ein Gesundes Quartier werden?

Zwei weiße Hochhäuser ragen in den Himmel. Davor zwei Büsche mit braunem Laub.
Hochhäuser in Kirchdorf-Süd. Foto: Wikimedia

Lasse Nissen von der Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg (HAW) stellte das Forschungsprojekt Gesunde Quartiere 2.0 vor. In den Quartieren Hamm, Lohbrügge, Großlohe und in Kirchdorf-Süd soll eine gerechtere Gesundheitsförderung untersucht werden. Welche Präventionsmaßnahmen sind erfolgreich? Gibt es Gründe, warum Präventionen nicht greifen?

Ziel ist eine Gesundheitskarte der Quartiere. Ideen aus dem Vorgängerprojekt Gesunde Quartiere (2017 – 2021) sollen weiter entwickelt werden. Für die Forschung werden Daten der Krankenkassen zugrunde gelegt. Das Ziel des Projekts ist es zu erkennen, wie eine bedarfsgerechte Ausgestaltung von Präventionsleistungen in sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen sein muss. Lasse Nissen ist zuständig für Kirchdorf-Süd.

Eine Teilnehmerin wies auf die Unterversorgung mit Ärzt*innen in Kirchdorf-Süd hin. Es wurde bemängelt, dass die AOK keine Gesundheitskurse vor Ort anböte.

Nach aktuellen Meldungen aus den Quartieren, Rückmeldungen aus dem Bezirksamt und dem Regionalausschuss endete die Sitzung gegen 21 Uhr.

Die nächste Sitzung des Beirates findet am 5. Juni 2024 im Malteser Campus in der Krieterstraße statt.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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