Drei sehr unterschiedliche Ausstellungen auf den Elbinseln

Die Agentenausstellung Top Secret in der BallinStadt, ein Quartiersmodell im Bahnhofsviertel und wunderschöne Bilder im Atelier Freistil in den Veringhöfen

Top Secret – Streng geheim. Eine spannende Sonderausstellung im Einwanderermuseum BallinStadt auf der Veddel

Die BallinStadt hat eine spannende Mitmach-Ausstellung aufgebaut, die den Besucher*innen einen umfassenden Blick auf die Geschichte der Spionage und der Detektiv- Arbeit gewährt. An sieben Stationen sind Werkzeuge, Hilfsmittel und spezielle Gegenstände zu sehen, mit deren Hilfe Agent*innen und Detektiv*innen ihre Zielpersonen beschattet oder Nachrichten chiffriert weiter gegeben haben. Da hängt zum Beispiel ein Kleid, in dessen Brosche eine Kamera versteckt ist. Mit einem Winkelspiegel kann man um die Ecke oder über eine Wand gucken und im Spiegelbild sehen, was dort vor sich geht oder was sich dort befindet. Oder Kugelschreiber: In einem ist ein Abhörgerät versteckt, mit einem anderen kann man unsichtbar schreiben.

Die Besucher*innen können die Welt der Agent*innen entdecken und bei einem Quiz tolle Preise gewinnen. Um die Aufgaben zu bewältigen, müssen Kinder lesen können. Kleinere Kinder benötigen die Hilfe der Eltern.

Eines der Highlights ist der große Lasertunnel. Darauf ist das Museum besonders stolz: „Das ist ein echtes Muss beim Agententraining. Die Nachwuchsagent*innen müssen hier ihre Geschicklichkeit auf die Probe stellen und versuchen, sich durch den Nebel zu kämpfen, ohne dabei die Laserstrahlen zu berühren. Wer behauptet, das sei eine einfache Aufgabe, hat vermutlich nicht damit gerechnet, dass sich die Laserstrahlen von selbst bewegen und den Weg der Agentin oder des Agenten so ungemein erschweren. Zusätzlich setzt die tickende Uhr den Agenten unter Zeitdruck.”

Vor einer braunen Holzwand geht schräg von unten nach oben eine Stange hoch, an der oben ein Knickspiegel ist, auf dem ein M in einem roten Kreis zu sehen ist.
Im Winkelspiegel oben ist ein M zu erkennen, das zum Quiz gehört.
Fotos: M. Groß
Ein Raum mit weißen Wänden und hellbraunem Holzparkett. Links steht ein Schreibtisch mit einer Lampe und Papieren. An der hineren Wand einTableau mit einer längs gestreiften Tapete mit vier Bildern. Davor ein schmaler Schubladenschrank, darauf das Telefon.
Der Nachbau eines Agentenbüros.
Linke Hälfte dunkel mit grünen Laserstreifen. Rechts Hälfte eine Holzwand mit einem Plakat, auf dem Anweisungen zu dem Laserraum stehen.
Die Laserstrahlen dürfen nicht berührt werden.

Das Quartiers-Modell im Stadtteilbüro Wilhelmsburg-Ost. Hier werden die Planungen für das Bahnhofsviertel/Korallusviertel anschaulich

Noch bis Ende November kann das Modell für die Rahmenplanung im Quartiersbüro besichtigt werden (WIR 4.11.24). Dafür bietet das Team im Stadtteilbüro in der Thielenstraße 11 ebenfalls bis Ende November erweiterte Öffnungszeiten an: dienstags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 18 Uhr.

Bei der Ausstellungseröffnung am 4. November 2024 ließen sich Interessierte aus dem Quartier die Rahmenplanung von Enno Redeker, Bezirksamt Hamburg-Mitte, erläutern. In dem Modell sind die geplanten Neubauten weiß eingefärbt, die verbleibenden Bestandsbauten sind beige.

Auf dem Kirchengelände der St. Raphael-Kirchengemeinde sieht man viel Weiß. Dort baut die Evangelische Kirche. Entgegen früherer Angabe (WIR 2.10.24), werden die Kirche und der Kirchturm abgerissen. Dort ist eine städtebauliche Neuentwicklung mit Wohnungen vorgesehen. Mit einem Pastorat und Sozialcafé wird es jedoch auch weiterhin kirchliche Nutzungen geben.

Auch auf der Freifläche an der Jungnickelstraße ist viel Weißes zu sehen. Dort baut die Wohnungsgesellschaft Vonovia. Die aktuell vorhandenen PKW-Stellplätze sollen im Sockelgeschoss des Neubaus wieder hergestellt werden.

Ebenfalls in Weiß sind auch die geplanten Neubauten am Ende des „Boulevards” in der neuen Quartiersmitte im Korallusviertel zu erkennen.

Sechs Menschen stehen um einen Tisch mit dem hellbraunen Quartiersmodell.
Besucher*innen aus dem Quartier diskutieren am Modell. Fotos: M. Groß
Im Hintergrund eine palmähnliche Pflanze. Davor ein Mann im dunklen Pullover, daneben eine Frau in grauer Strickjacke. Im Vordergrund das Modell.
Enno Redeker (Bezirk HH-Mitte) und Vanessa Steenwarber (Lawaetz-Stiftung) beantworten die Fragen der Besucher*innen.

Darling – Kunst in Aktion. Jahresausstellung 2024 des Ateliers Freistil in den Veringhöfen

Am Abend des 8. November begrüßte Bettina Grevel, Leiterin des Ateliers Freistil, die zahlreich erschienenen Gäste zur Vernissage der diesjährigen Jahresausstellung. Sie berichtete, dass es jedes Jahr spannend sei, den Namen für die Ausstellung zu finden.

Dieses Jahr wurde Darling (dtsch. „Liebling”) gewählt. Der Name lasse Raum für besondere Fantasien, besondere Verbindungen von Farben, Botschaften, Techniken und die eigene Gefühlswelt.

Danach übernahm Manuel Llobera-Capella, ein Künstler der Ersten Stunde, das Mikrofon. Er ist seit 2010, dem Jahr der Ateliereröffnung, dabei. Er interviewte Sängerin Stella und Karsten am Synthesizer. Die beiden machen als Duo barner16 seit vier Jahren zusammen Musik. Bei der Vernissage begeisterten sie mit bekannten Melodien die Besucher*innen.

In den Räumen im ersten und zweiten Obergeschoss stellten 39 Künstler*innen mehr als 200 Werke aus den vergangenen 12 Monaten aus. Die Besucher*innen konnten sich ihr Lieblingsbild aussuchen und kaufen. An einem Verkaufsstand konnten weitere Produkte des Ateliers wie Postkarten, der Kunstdruck-Wandkalender oder Tischkalender erworben werde. Auch kleine Keramikskulpturen, Holzschnitte, Linoldrucke und Textilien waren im Angebot.

Die Jahresausstellung dauerte, wie gewohnt, nur ein Wochenende lang. Am Sonntag, 10. November, endete sie schon wieder. Aber es hängen immer einige Bilder in der Minibar Moralia in der Nachbarschaft.

Auf der Internetseite des Ateliers Freistil wird ein Kurs zum „Experimentieren mit verschiedenen Druck-Techniken” am 23. November und der Kurs „Malrausch 2024 im Atelier Freistil” angeboten. Menschen mit und ohne Behinderung sind zur Teilnahme eingeladen.
Atelier Freistil i
st eine Kooperation von Leben mit Behinderung Hamburg und der Elbe-Werkstätten GmbH.

Die Zeichnung einer Figur mit großen Augen und abstehenden Ohren im Kleid mit langen Ärmeln. Auf der Vorderseite senkrecht das Wort DARLING. Dünne Beine in schwarzen Socken mit gefiederten Füßen.
Diese Zeichnung von Udo Bönisch wurde als Titel für die Jahresausstellung gewählt. Abb.: Flyer
Viele Farben in schwungvollen Pinselstrichen durcheinander auf dem Bild verteilt.
Nikolai Sietz arbeitet seit 2014 im Atelier Freistil und schafft abstrakte Landschaften und dynamische Welten in Acryl. Foto: M. Groß

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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