A26 Ost – Verfahren gegen DEGES?

Die „Pfahlgrunduntersuchungen“ für den geplanten Bau der A26 Ost finden offensichtlich ohne die erforderlichen Genehmigungen statt. Nach einem Hinweis des BUND prüfen Bezirk und Umweltbehörde jetzt die Einleitung eines Verfahrens gegen die DEGES

Der BUND Hamburg übt scharfe Kritik an der „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH“ (DEGES), die offensichtlich ohne die erforderlichen Genehmigungen Pfahlgrunduntersuchungen für den geplanten Bau der A26 Ost auf der Elbinsel Wilhelmsburg vorgenommen hat. Nachdem der Umweltverband dies den zuständigen Behörden angezeigt hat, prüfen der Bezirk Hamburg-Mitte und die Umweltbehörde nun die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die DEGES.
Die betroffene, inzwischen zerstörte Fläche liegt im Bereich der Straße Finkenriek. Bereits seit März finden dort umfangreiche Arbeiten zur Untersuchung des Baugrunds für die geplante Autobahn A26 Ost statt. Laut Auskunft der zuständigen Behörden hat die DEGES die dafür notwendigen Genehmigungen beim Bezirksamt Mitte und der Umweltbehörde nicht eingeholt. Einzig eine Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde war erfolgt. Somit wurden die Belange des Artenschutzes komplett missachtet.

Ob die A26 Ost tatsächlich gebaut wird, ist offen

Hinter einem Zaun am Finkenriek sind mehrere tonnenartige Eelemente in den Boden gerammt.
Pfahlgrunduntersuchungen am Finkenriek. Foto: BUND

Aus Sicht des BUND ist die A26 Ost eine überflüssige und besonders klimaschädliche Autobahn und es ist noch völlig offen, ob sie tatsächlich gebaut wird. Der Planfeststellungsbeschluss dafür steht noch für alle Planungsabschnitte aus und von Seiten der Umweltverbände werden bereits Klagen dagegen geprüft.
„Wir fordern die DEGES dazu auf, die Planfeststellung abzuwarten und sich an geltendes Recht zu halten. Das voreilige Handeln ohne rechtliche Grundlage zerstört unnötig Natur und macht den Umweltverbänden eine demokratische Beteiligung unmöglich“, so Christiane Blömeke, Vorsitzende des BUND Hamburg.
Schon in der Vergangenheit nahm die DEGES ihre Verantwortung für den Natur- und Artenschutz nicht ernst. So führte sie Umsiedlungsmaßnahmen für eine seltene und streng geschützte Libelle beim Bau der A26 West in Hamburg derart schlecht durch, dass die dort vorhandene Libellenpopulation ausgelöscht wurde. In einem weiteren Fall an der B75 in Wilhelmsburg wurde nahe der Kornweide ein Wassergraben so dilettantisch vertieft, dass dieser über mehrere Hundert Meter mit Wasserbausteinen gesichert werden musste, um Böschungsrutschungen in den Griff zu bekommen. Die Böschungen waren schlicht zu steil geplant. Statt zu einem Habitat wurde der Graben somit zur tödlichen Falle für Amphibien und Insekten, die diese Steine nicht überwinden können. Der BUND fordert auch hier Nachbesserungen, damit der gesetzlich vorgeschriebene Artenschutz Berücksichtigung findet.

Ein Gedanke zu “A26 Ost – Verfahren gegen DEGES?

  1. Es ist für mich wichtig, die Umweltschutzmaßnahmen beim der Bau der A26 einzuhalten. Der Bau der A26 hat schon viele Moore und Naturschutzgebiete zerstört. Jetzt ist das stark umweltbelastete Wilhelmsburg an der Reihe. Was kommt als Nächstes? Selbst ökonomisch ist diese Trasse fragwürdig. Ritchie

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