Die Jobmesse „Hamburg braucht Talente”, die sich an Menschen mit Migrationshintergrund richtete, und die „Ausbildungsmesse” für Schüler*innen der 10. Klassen waren beide sehr gut besucht. An vielen Ständen konnten sich die Besucher*innen über das Angebot an Ausbildungsberufen informieren
Hamburg braucht Talente
„Egal ob Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung oder im Rettungsdienst – Teamgeist und Einsatzbereitschaft stehen bei uns an oberster Stelle”, hieß es im Flyer der Hamburger Feuerwehr. Und der Stand der Stadtreinigung warb mit dem Slogan „Ran an den Dreck”. Insgesamt 20 verschiedene öffentliche Hamburger Arbeitgeber*innen, von der Bäderland GmbH über das Gasnetz Hamburg bis zum UKE, präsentierten sich mit ihren Infoständen am 11. November auf dem Malteser Campus. Die Messe richtete sich an Hamburger*innen mit Migrationshintergrund und wollte über Berufsmöglichen in der Verwaltung und den landeseigenen Betrieben informieren. Es wurde ein breites Angebot von Qualifizierungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Da ging es z. B. um eine “Einstiegsqualifizierung” zur Vorbereitung auf eine Ausbildung zur Pflegefachkraft im UKE oder um ein “Brandreferendariat” bei der Feuerwehr, das einen Universitäts-Masterabschluss und das Schwimmabzeichen in Silber voraussetzt.
Veranstaltet wurde die Jobmesse vom „Hamburg Welcome Center”, einer gemeinsamen Einrichtung der Sozialbehörde, der Behörde für Inneres und Sport, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. „Manche Menschen mit Migrationshintergrund haben die Stadt gar nicht als mögliche Arbeitgeberin im Blick”, hieß es in der Einladungsinfo. Der große Andrang zeigte, dass es einen Bedarf an krisensicheren Jobs bei öffentlichen Arbeitgeber*innen gibt.
Die Azubis von morgen
Ausbildungsmessen veranstaltet der Verein “Joblinge” in Hamburg schon seit einigen Jahren. Er ist zur Corona-Zeit mit Online-Messen gestartet, mittlerweile finden die Messen an unterschiedlichen Bildungsorten statt, so z. B. im vergangenen Jahr im Hafenmuseum. Die Ausbildungsmesse am 1. Dezember fand wieder einmal in der Stadtteilschule Wilhelmsburg statt. Sie richtete sich an Schüler*innen der 10. Klassen der Stadtteilschulen. Die Schüler*innen informierten sich im Raum „Mind Space” und im „Blauen Salon” an Ständen über die verschiedenen Ausbildungsberufe. „Vor zwei Monaten haben wir Einladungen an Unternehmen und Schulklassen geschickt”, sagte Susanne Stiel von “Joblinge e. V.”. „In diesem Jahr haben sich 13 Firmen für die Messe gemeldet. Es sind viele Branchen vertreten, von der Deutschen Bahn bis zu Gastronomiebetrieben. Es fehlen diesmal leider die Pflegeberufe, die für die Schüler*innen ja als Ausbildungsstätten sehr interessant sind.”
Stiel erläuterte die Vorbereitungen für die Teilnahme an der Messe: “Die teilnehmenden Schulklassen erhalten von uns Informationsmaterialien, damit die Pädagog*innen die Schüler*innen auf die Messe vorbereiten können. Heute sind fast 250 Schüler*innen aus den Wilhelmsburger und Harburger Stadtteilschulen, aber auch aus Schulen nördlich der Elbe gekommen. Sie haben jeweils etwa eine Stunde Zeit, sich an den Ständen umzusehen und mit den Vertreter*innen der verschiedenen Unternehmen über die Möglichkeiten einer Ausbildung zu sprechen. Wir hoffen, dass die Schüler*innen, durch diese Kontakte und Gespräche eine Orientierungshilfe für ihre Berufswahl haben und die Unternehmen potenzielle Azubis kennen lernen. Im Anschluss an die Ausbildungsmessen schicken wir Evaluierungsbögen an die Schulen, um zu sehen, wie viele Praktika organisiert und Ausbildungsverträge in Folge der Messe geschlossen werden konnten.”
Die Ausbildungsmesse ist eins von zahlreichen verschiedenen Projekte auf den Elbinseln, mit denen Schüler*innen beim Übergang in Ausbildung und Beruf unterstützt werden sollen. Auch hamburgweit haben, nach einer aktuellen Pressemeldung, seit Gründung der Jugendberufsagentur vor zehn Jahren und der Einführung des Schulfachs Berufsorientierung, doppelt so viele Schulabgänger*innen mit erstem und mittlerem Schulabschluss eine Berufsausbildung aufgenommen. Schulsenator Rabe spricht von einer „echten Erfolgsgeschichte”.