“Wie schön, wenn alle gesund bleiben …”
Wenn man schon 1950 aus der Hauptschule entlassen wurde, sind nach 71 Jahren nicht mehr alle bei einem Klassentreffen dabei. Auch wer vielleicht gern dabei sein wollte, kann es dann zu einem bestimmten Termin nicht schaffen. So mussten die beiden Damen, die zum 70. im vorigen Jahr noch in Erinnerungen schwelgten, leider passen. Aber die drei ehemaligen Schüler der Schule Rahmwerder Straße, die noch in Georgswerder wohnen, ließen sich nicht nehmen, in den Kupferkrug zu kommen. Und dabei war natürlich auch Lothar Langbehn, der die jährlichen Treffen organisiert. Er reiste aus Holstein an.
Mit dem Lehrgeld musste man sparsam umgehen
In diesem Jahr waren nicht so sehr die Erinnerungen an die Schulzeit das Thema, sondern die Lehrzeit. Alle haben ein Handwerk gelernt und mussten mit dem schmalen Lehrgeld von etwa 30 Mark auskommen. Davon musste auch noch Kostgeld abgegeben werden. So blieb nicht mehr viel für Vergnügungen. Aber damals kostete der Eintritt in Otto Hopps Tanzlokal auch nur 1,50 Mark und ein Bier 5 Groschen. Es herrschte Schlipszwang! Und Lothar Langbehn erzählte, wie sie sich den einzigen Schlips für den Eintritt gegenseitig ausgeliehen hätten. Auch damals schon spielte der Wilhelmsburger Ruder Club (WRC), den es seit 1895 gibt, eine Rolle. Lothar Langbehn meinte: „Das Wasser im Aßmann-Kanal war oft so hoch wegen der vielen Schweißtropfen, die beim Rudern flossen”.
„Koks“ war damals ein leckerer Schnaps zum Aufwärmen
Und dann leuchteten alle Augen auf bei der Erinnerung an „Koks“. Koks zum Wärmen gab es im Winter auf der Baustelle. Das Rezept? – 2 Kaffeebohnen, 2 Würfelzucker und zwei Zentiliter Rum. Da wurde es warm ums Herz, wenn auch nicht unbedingt an den Füßen.
Peter Backhausen hatte alle Wilhelmsburger InselRundblicke aus dem letzten Jahr, in denen etwas über Georgswerder oder die Schule Rahmwerder Straße stand, für Lothar Langbehn mitgebracht. Leider ist von den Herren fast niemand im Internet unterwegs, so dass sie den eWIR nicht immer lesen können. Aber es gibt ja immer die Möglichkeit, Ausdrucke per Post oder Mail zu senden.