WIR berichten über die erste Online-Sitzung zu den Zukunftsplänen für das Künstlerhaus in Georgswerder
Am Dienstagnachmittag, 20. April 2021, wurde zum ersten Kennenlernen und Lagebesprechung per Zoom geladen. Mit dabei waren sechs Künstler:innen des Künstlerhauses, mit Michael Eicks als Vorstandsvorsitzendem und Sprecher sowie dem Q8-Team, wobei Pauline Kruse hier die Rolle der Moderatorin und Vermittlerin einnahm. Als Vertreter der Sozialraummanagement-Abteilung des Bezirksamts HH-Mitte waren Jakob Ungerer und seine Kollegin Sevinc Demir anwesend. Die IBA durfte natürlich auch nicht fehlen und wurde durch Ronny Warnke und Christina Pfeif, als Zuständige für die Quartiersentwicklung in Georgswerder, vertreten. Und WIR natürlich!
Los ging es pünktlich um 17 Uhr mit einer Vorstellungsrunde der Anwesenden. Es wurde nicht lange um das Anliegen herumgetänzelt, sondern die Fragen seitens des Künstlerhauses direkt offen dargelegt. Was ist der Plan? Wie sieht die Zukunft aus für das Künstlerhaus und dessen Mieter:innen? Antworten auf noch offene Fragen zu bekommen, war das Ziel der Tagesordnung.
Michael Eicks eröffnete den Dialog sogleich damit, alle offenen Fragen seitens der Künstlergemeinde zu stellen. Dies sorgte bei der IBA und dem Bezirksamt für leichte Verständnisprobleme. In einer Kurzfassung wurde dann die Geschichte des Künstlerhauses wiedergegeben, um die Zusammenhänge zu den nun offenen Fragen zu verdeutlichen.
Bereits seit 2009 wurde das alte Schulgebäude der Elbinselschule Rahmwerder Straße nicht mehr vollständig genutzt und die Frage stellte sich – was nun? Der Arbeitskreis Georgswerder versuchte bereits damals das Gebäude, welches 1902 – 1903 erbaut wurde, vor dem Abriss zu bewahren und als Denkmal zu erhalten. Die Lösung lag nahe: Das erste Obergeschoss wurde an die Künstler:innen vermietet. Die Miete belief sich hierbei eher auf die Betriebskosten. Wichtiger war es, sich durch Engagement im Unterricht und im Stadtteil zu beteiligen. Gerade hier tut sich ein großes Fragezeichen auf, was die Zukunft betrifft. Bislang bestand der Vertrag mit der Schule selbst. Die Schulbehörde will die Immobilie jedoch bis 2024 abgeben, da ein neues Schulgebäude in Planung ist. Doch in welche Hände fällt das Gebäude dann? Und können dann noch die Mieten gezahlt werden? Gilt dann noch das Nutzungskonzept von 2010, welches besagte, dass das Gebäude eigentlich komplett den Künstler:innen zur Verfügung stehen soll? So viele offene Frage. Wunsch ist es weiterhin, eine Verbindung zwischen Schulalltag und Kunst zu bilden. Als Ort „des Lebens, des Wirkens, des Lernens und des Schaffens“. Dafür setzt sich der Verein besonders ein. Eine hoffentlich bald erfüllte Vision?
Zur Zeit sind 18 Künstler:innen Mitglieder im Verein des Künstlerhauses Georgswerder. Davon können momentan jedoch nur fünf Künstler:innen aktiv tätig sein, da nur drei Atelierräume zur Verfügung stehen. Dennoch besteht weiterhin ein enger Kontakt mit der Schule. Der Wunsch seitens der Künstler:innen ist, dass das Schulgebäude weiterhin genutzt werden kann und mehr Atelierräume zur Verfügung stehen. Vielleicht sogar so, wie es 2010 eben angedacht war und bislang nie zustande kam: als komplettes Gebäude für den Verein. Aber auch die Finanzen zu klären und eine konkrete Ansprechperson für alle Fragen zu haben, wünschen sich die Künstler:innen. Bereits während des Gesprächs wurde nämlich deutlich, dass weder das Bezirksamt HH-Mitte noch die IBA genaue Pläne haben und Auskünfte geben können oder über Handlungsmöglichkeiten verfügen. Der Begriff Schulbehörde wurde immer wieder eingeworfen. Hat diese doch noch die Fäden in der Hand, von denen das weitere Vorgehen abhängt? Dennoch bot sich Herr Ungerer direkt als Ansprechperson an und versprach, sich um weitere Informationen zu kümmern. Die Sanierungs- und Nutzungspläne und Umbauarbeiten wurden nur grob gestreift. Konkrete Fakten gibt es (noch) nicht – Spekulationen aber einige. Genaueres weiß keine:r der Beteiligten.
Die Idee, dass vielleicht ein Künstlercafé als Anwohner:innentreff, außerhalb des Künstlerhauses, geschaffen werden könnte, wurde als bloße Wunschvorstellung abgetan.
Die Frage, was denn nun mit dem Künstlerhaus geschieht, blieb offen. Man informiere sich, hieß es von allen Seiten. Es hätten ja Alle Interesse, an einer Zusammenarbeit! Ob damit nur jeweilige Eigeninteressen gemeint waren?
Einig war man sich am Ende der Besprechung in dem Punkt, das Gespräch zu gegebener Zeit fortzusetzen, wenn man mehr Information habe.