Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Bereits ein Jahr gibt es nun schon den Wilhelmsburger InselRundblick als eWIR. Der Wechsel von der langjährigen gedruckten Stadtteilzeitung zur digitalen Version war ein großer Sprung. Zum ersten Jubiläum blickt die WIR-Redaktion zurück, sinniert und resümiert, wie der Umstieg persönlich erlebt wurde.
Aus gegebenem Anlass interviewte Liza die weiteren Redaktionsmitglieder und blickte gemeinsam mit ihnen auf das vergangene Jahr zurück. Das ist besonders spannend, da sich in diesem Jahr auch viel im Redaktionsteam getan hat! Denn Jenny und Emanuel gehören schon zur „Generation eWIR“.
Und auch, wenn ich die Interviewfragen gestellt habe, an der einen oder anderen Stelle musste auch ich einen Kommentar dazu abgeben.
Liza: Vielleicht zum Einstieg ganz passend die Frage: Wie würdet ihr das erste Jahr eWIR zusammenfassen oder beschreiben? Wobei sich diese Frage eher an die „alte Besatzung“ richtet.
Sigrun: Aufregend, aber auch zeitintensiver. Dennoch bietet es viele neue Möglichkeiten zum Schreiben. Aber auch traurig, da der Umstieg so abrupt nicht geplant war. Glücklicherweise ist ja aber alles gut verlaufen!
Hermann: Beeindruckend, was es nun für Möglichkeiten gibt und wie viel mehr Arbeit es dann doch ist!
Marianne: Spannend, es gab viel Neues zu lernen. Ich hatte beispielsweise immer Schwierigkeiten mit Überschriften, nun müssen es auch noch Zwischenüberschriften sein!
Liza: Gab es Befürchtungen, nun nur noch als digitales Medium zu existieren? Und wenn ja, welche?
Marianne: Zuerst ja, ein paar Monate lang hatte ich immer noch die Hoffnung, vielleicht doch noch eine Möglichkeit für eine Druckausgabe zu finden.
Zudem hatten alle Bedenken, die alte Leserschaft zu verlieren. Was passiert mit den Leser:innen, die keinen Internetzugang haben?
Suheyla: Ich denke da an alle, die keinen Internetzugang haben und nun gar keine Möglichkeit mehr haben, den eWIR zu lesen. Aber wir sind auf der Suche nach Lösungen!
Liza: Welche Vorzüge bietet der eWIR im Gegensatz zum „alten Druck“?
Hier waren sich Sigrun und Hermann einig. Die Vorzüge der Aktualität und Flexibilität sind Fluch und Segen zugleich. Das alte Format der Monatszeitung funktioniert beim eWIR nicht.
Marianne: WIR haben keine Platzprobleme mehr, was Bilder, Artikelanzahl und Anzeigen betrifft und weniger finanziellen Sorgen. Anscheinend erreichen WIR nun auch jüngere Leser:innen.
Liza: Was waren/sind eure persönlichen Herausforderungen, die es nun bei einer Online-Zeitschrift gibt?
Auch hier waren sich alle einig: Die Technik und der Umgang mit WordPress! Für Marianne und Liza sind es besonders die neuen Möglichkeiten, die Texte farblich zu gestalten. Das gab es beim schwarz-weißen Druck ja gar nicht! Zudem hört die Arbeit bei einer Online-Zeitung nie auf. Es gibt immer was zu tun und man könnte ständig an einer Ausgabe feilen.
Dennoch sprach Sigrun noch einen wichtigen Punkt an: Man muss bedenken, dass wir diesen Umstieg während der Pandemie und zwischen Lockdownphasen gemeistert haben. Regelmäßige Treffen und die Organisation waren da schon herausfordernd.
Liza: Wenn ihr die freie Wahl hättet: zurück zur Druckversion, beim eWIR bleiben oder vielleicht eine Hybridversion?
Eine spannende Frage, die Hermann, Sigrun und Liza zwar mit der Tendenz „Hybridversion“ beantwortet haben, aber sich auch nicht ganz so sicher waren. Sigrun und Liza fänden die Quartalslösung gut. Lediglich Marianne bezog klar Stellung: Ich will nicht zurück zur Druckversion, auch nicht zu einer hybriden Form. Allenfalls eine Jubiläumsausgabe: 2024 – 30 Jahre Wilhelmsburger InselRundblick.
Emanuel findet: Tatsächlich wäre es toll, ein „echtes” Printmedium zu erhalten – also zurück zum Druck!
Liza: Und nun zu den Fragen, die alle Redaktionsmitglieder beantworten können: Was ist eure Lieblingsfunktion/Kategorie im eWIR?
Suheyla: Ich finde es toll, dass wir unsere Anzeigen endlich in Farbe präsentieren können und auch die Möglichkeit für weitere Funktionen wie „Galerie“ haben. Bei der Lieblingskategorie stimmten Marianne, Sigrun, Liza und Jenny überein. Jenny dazu: Meine Lieblingskategorie ist die „Stadtteilentwicklung“, vor allem die Unterkategorien „Politik“ und „Soziales“. Das entspricht einfach meinen persönlichen Interessen.
Hermann: Ich persönlich finde die Kategorie „Kultur“ am besten. Der Kaffeepott, Buchrezensionen und Satire sind meine Themen!
Sigrun: Und natürlich die Kategorie „Natur“ darf nicht fehlen! Obwohl ich dort auch gerne mehr Artikel zu schreiben würde!
Liza: Was würdet ihr als euer „Spezialgebiet“ bezeichnen?
Marianne: Willis Rätsel.
Suheyla: Die Kunden-Akquise.
Liza: Die Interviews.
Jenny: Das „WANN“.
Emanuel ist noch auf der Suche nach „seiner“ Nische. Hermann und Sigrun konnten sich gar nicht so richtig festlegen.
Liza: Wäre der Schritt zum eWIR unausweichlich gewesen, um als Zeitschrift bei der Leserschaft präsent zu bleiben?
Hierzu gab es ein einstimmiges „Ja“ der Redaktion. Jenny fasst dabei die Stimmung gut zusammen: Ich glaube eher, dass der Schritt unausweichlich war, um überhaupt relevant zu bleiben. Ein Medium ohne Onlinepräsenz ist heutzutage für mich gar nicht denkbar. Außerdem lassen sich nur so jüngere Leser:innen gewinnen und Inhalte verbreiten. Wobei Liza anmerken muss: Ich weiß gar nicht, ob ich mich auch hier engagiert hätte, wenn es damals schon der eWIR gewesen wäre. Ich wollte für eine „richtige“ gedruckte Zeitung schreiben. Aber den Wechsel zur Online-Version finde ich dennoch toll.
Liza: Was bedeutet der eWIR für euch?
Marianne und Emanuel sprechen mit ihren Antworten ein wenig für alle Mitglieder:
Marianne: Er ist mein liebstes Hobby.
Emanuel: Für mich ist es eine Möglichkeit, mich in den Stadtteil zu integrieren, aber auch, ihn mitzugestalten.
Wobei Hermann auch angemerkt hat, dass der eWIR anders ist als der gedruckte WIR: Wie kann das Alleinstellungsmerkmal beibehalten werden, jetzt wo die Konkurrenz zu Newslettern, Blogs und Websites so groß geworden ist?
Liza: Welche Vision habt ihr für die Zukunft des eWIRs?
Auch hier herrscht große Einstimmigkeit. Dadurch, dass nun so viele neue und jüngere Mitglieder dabei sind, blicken WIR in eine positive Zukunft! Emanuel ist offen für alles Neue und Jennys Traum teilen WIR wohl alle ein wenig: Eine solide Finanzierung, die auch eine finanzielle Entlohnung aller Mitarbeitenden ermöglicht, eine komplett neue, moderne Website und ganz viele neue verschiedene Gastautor:innen aus dem Stadtteil. Hier gibt es so viele engagierte Menschen, die wirklich was zu erzählen hätten!
Liza: Hand auf`s Herz: Was würdet ihr noch verändern oder optimieren, hinzufügen oder weglassen …?
Hier gingen die Antworten weit auseinander! Suheyla wünscht sich eine Fotogalerie, mit schönen Bildern aus Wilhelmsburg, Marianne die Kategorien „Kinder“ und „Sport“, Hermann, Sigrun und Liza hätten gerne mehr Literatur. Und ein weiterer Wunsch Sigruns geht an Sie, liebe Leser:innenschaft: Wir freuen uns über aktiven Austausch, Kommentare und Feedback. Nur so können wir gemeinsam etwas für unseren Stadtteil tun!
WIR freuen uns, dieses Jubiläum gemeinsam mit der WIR-Leser:innenschaft zu feiern, über die Treue und den gemeinsamen Umstieg. Es war nicht immer einfach, hat viel Zeit und Nerven gekostet, aber der Sinn hinter dem eWIR ist gleichgeblieben: Die Stadtteilzeitung von Vielen für Alle!
Und falls Sie die Kommentare unseres Mitglieds Klaus vermissen: Der konnte leider nicht am Interview teilnehmen, ist mit den Antworten seiner Kolleg:innen jedoch vollkommen zufrieden!