Ein kleiner Kreis trifft sich noch 75 Jahre, nachdem sie aus der Schule Rahmwerder Straße entlassen wurden und erzählt von damals. Aber auch Aktuelles interessiert die Herren
Es ist schon ein ungewöhnliches Jubiläum. Vor 75 Jahren sind 28 Schüler*innen aus der Schule Rahmwerder Straße entlassen worden. Einige treffen sich immer noch und die Erinnerungen sind nach wie vor frisch. Die Treffen sind jetzt immer halbjährlich, um noch möglichst viele Treffen im Kupferkrug in Georgswerder feiern zu können.

Foto: M. Groß
Dieses Mal hatte Lothar Langbehn wieder ein Treffen mit dem Abteilungsleiter der Schule, Christoph Meyer, organisiert. Der große Rohbau im Süden des alten Schulgebäudes macht neugierig darauf, was für den Schulstandort geplant ist. Im Lehrerzimmer stand ein kleiner Imbiss bereit. Die Besucher erinnerten sich gleich, dass es früher der Chemieraum war.
Christoph Meyer berichtete, dass der Neubau zügig ginge. Schon im Juni werde Richtfest gefeiert. Fertigstellung ist für das erste Quartal 2026 geplant. Vielleicht dauere es aber auch etwas länger. Jedenfalls soll die gesamte Schule 2026 in das neue Schulgebäude ziehen, einschließlich der Fachräume sowie Büros. Die Flachbauten auf dem Gelände werden abgerissen, die Container kommen weg. Im hinteren Bereich wird ein Fußballplatz angelegt und für den Pausenhof hofft die Schule auf Sponsoren für Spielgeräte. Eventuell kommt auch noch eine Kita mit an den Standort. Die Einfahrt wird verlegt.
Es werden 15 Klassenräume gebaut, für die drei Vorschulklassen und die dreizügige Grundschule bis zur vierten Klasse. Danach wechseln die Schüler*innen zu Wilhelmsburger Stadtteilschulen, einige auch zur Schule auf der Veddel oder zum Helmut-Schmidt-Gymnasium. Seit 2020 können alle Kinder an dem Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) teilnehmen. In den „Englisch-immersiv“-Klassen werden einige Fächer von Anfang an in englischer Sprache unterrichtet.
Vor 15 Jahren sollte der Schulstandort geschlossen werden
Angelika Pasch, die 40 Jahre an der Schule Rahmwerder Straße unterrichtet hat, und Marianne Groß berichteten von der AG Zukunft Rahmwerder Straße vor 15 Jahren. Damals wollte die Stadt den Standort Rahmwerder Straße schließen und das alte Schulgebäude abreißen. Das konnte verhindert werden. Der Standort wurde gerettet und das Schulgebäude unter Denkmalschutz gestellt. Es wurde zum Künstlerhaus Georgswerder, in dem Maler*innen und Fotograf*innen ihre Ateliers haben. Dieses schöne Gebäude wird saniert.
Nach soviel Neuigkeiten über ihre alte Schule freuten sich die Teilnehmer*innen auf das Mittagessen im Kupferkrug. Da wurde dann weiter über die lange zurückliegende Schulzeit erzählt, über Lehrer, die mit Schlüsselbunden warfen oder auch mal mit dem Geigenstock zuschlugen. Peter Backhausen erzählte, dass sein Großvater Hermann 30 Jahre lang Schulleiter an der Schule Rahmwerder Straße war. Die Schüler*innen aßen in der Schule. Peter Backhausen und Lothar Langbehn mussten immer die Essenkübel in die Klassen bringen.
Das nächste Treffen wird für November geplant.

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Dies kann man auf der Seite des Denkmal Vereins zur Schule Neuhöfer Straße finden. Es gab immer mal wieder Anläufe in Richtung Sanierung und Nutzung, soweit ich weiß verlief das alles aber immer im Sande.
https://www.denkmalverein.de/gefaehrdet/gefaehrdet/verfall-im-hafen-schule-neuhof
Falls ihr Themen sucht: Zwar ganz knapp nicht mehr Wilhelmsburg aber ich frage mich immer was aus der alten Schule Neuhof wird/werden soll. Als letzter Zeuge von Wilhelmsburgs Nachbarstadtteil Neuhof steht das wunderschöne Gebäude ja eigentlich unter Denkmalschutz, wird aber offensichtlich einfach verfallen gelassen.