Seit gut drei Jahren kämpft die Initiative „Waldretter“ für den Erhalt des Wilden Waldes (WiWa) am Ernst-August-Kanal. Am 24. April fand eine spontane Aktion auf der Kreuzung Veringstraße/Fährstraße, dem Pudding, statt
„Kennst du den Wilden Wald?“, hieß es auf dem Flugblatt. Der Pionier-Wald am Ernst-August-Kanal soll dem geplanten Neubaugebiet „Spreehafenviertel“ weichen. Auch nach vielen Aktionen der „Waldretter“-Initiative in den letzten Jahren – Demonstrationen, Waldfest mit Baumbesetzung und Bürgerbegehren – halten die Verantwortlichen daran fest, den WiWa für das dort geplante neue Wohnquartier mit Gewerbeflächen zu opfern. Der Pionierwald hat sich nach der Flut 1962 ohne menschliches Zutun zu einem Biotop für zahlreiche Pflanzen und Tiere und zu einer kleinen grünen Lunge für die Umgebung entwickelt. Nach der Fällung von rund 6.000 Bäumen auf Wilhelmsburg allein für die Gartenschau wäre die Fällung des WiWa ein weiterer Verlust von gewachsenem städtischen Grün auf den Elbinseln.
Spontane Aktion auf dem Pudding
Die Waldretter:innen wollen sich aber nicht entmutigen lassen. Am letzten April-Sonnabend besetzten sie spontan für eine Stunde den Pudding, wie die Kreuzung Veringstraße/Fährstraße seit jeher genannt wird. An allen vier Einmündungen standen Aktivist:innen mit Transparenten wie „Der wilde Wald bleibt“ und „Jeder lebende Baum bremst den Klimawandel“. Und auf einem Pappschild „Es geht gleich weiter“ wurde wartenden Autofahrer:innen signalisiert, dass sie alle 5 Minuten an den Transparenten vorbei durchgelassen würden. Die Linie 13 sowieso.
Es herrschte bei schönstem Wetter eine friedlich-fröhliche Stimmung. Viele Autofahrer:innen spendeten Applaus, nur einige wenige hupten. Und auch die Polizei, die nach einer viertel Stunde vorfuhr, zeigte Verständnis. Er sei auch für den Erhalt von Bäumen, sagte ein Polizist. Und solange der Verkehr nicht komplett lahmgelegt werde, sei gegen die Aktion nichts einzuwenden. Mit Megaphon und auf Flyern warben die Aktivist:innen bei den Passant:innen für ihre Forderungen, unter anderem: „Langfristiger Erhalt des WiWa“, „Ausweisung von leerstehenden Gewerbe- und Industrieflächen für den sozialen Wohnungsbau“, „Nachhaltige Lösungen für bezahlbaren Wohnraum – ohne die unwiederbringliche Zerstörung wertvollen Naturräume“.
Herzlichen Glückwunsch liebe WIR-Redaktion,
ich habe den WIR und den Artikel sehr gern gelesen.
Ich wünsche viel Erfolg, aber am meisten viel Spaß dabei.
Herzliche Grüsse
Rahime