Die Sprinkenhof verweigert der Initiative KulturKanal, die die Brache rund um die Soulkitchenhalle weiter für Kulturveranstaltungen nutzen möchte, das Gespräch
Die Initiative KulturKanal (KuKa) ist empört: „Wir haben nun mehrfach den produktiven Weg mit diversen Gesprächsanfragen und Vorschlägen für ein Weiterkommen in der Aushandlung versucht und sehen das mit der letzten Antwort als gescheitert an“, hat sie der Sprinkenhof GmbH, Verwalterin der städtischen Flächen, Anfang Mai geschrieben. Seit Juni 2022 versucht die Initiative mit konstruktiven Mitteln, eine Erlaubnis für die kulturelle Zwischennutzung des Geländes zu erhalten. Im Dezember, nach langem Schweigen, lehnte die Sprinkenhof die detaillierten Vorschläge des KuKa mit fragwürdigen Begründungen ein erstes Mal ab (WIR berichteten).
Im Februar ’23 bat der KuKa nach gründlichen Überlegungen, wie mit der Situation umgegangen werden kann, um ein Treffen und legte der Sprinkenhof GmbH in einem Schreiben noch einmal lösungsorientierte Vorschläge für alle Problembereiche vor. Zum Beispiel bot der KuKa an, die Einzäunung der einsturzgefährdeten Soulkitchenhalle selbst zu übernehmen, wenn die Stadt Hamburg oder der Bezirk Mitte keine Mittel dafür ausgeben wolle. Auch war er weiter bereit, bei einem Treffen das Gelände abzugehen, um Gefahrenquellen zu bestimmen und abzusichern. Das Fazit des KuKa: „Insgesamt sind die von Ihnen aufgeführten Punkte in weiten Teilen nachvollziehbar, aber kein Punkt stellt eine mögliche Zwischennutzung vor unlösbare Probleme”.
Doch wieder dauerte es, trotz mehrmaliger Nachfragen, zwei Monate, bis die Sprinkenhof antwortete: Am 18. April erreichte die Initiative dann das kurze, „unverschämte” Antwortschreiben der Flächenverwaltung, das das Fass für den KuKa zum Überlaufen gebracht hat. Dieses Mal lehnt die Sprinkenhof das Konzept nicht, wie noch kurz vor Weihnachten, ab „da der Grundstückseigentümer weitere Nutzungsüberlegungen nach einer Sanierung der Freiflächen hat”, sondern weil „das gesamte Grundstück Gefahren in sich birgt und die von uns benannten Punkte nur exemplarisch auf wesentliche Beeinträchtigungen hinweisen sollten.” Sie empfielt stattdessen den Inselpark als Freizeiteinrichtung zu nutzen und verweist auf Sicherheitsdienst und Kameraüberwachung, mit der sie die „Einhaltung unserer Verkehrssicherungspflicht” nachverfolgen werde. Die Bitte, sich persönlich zu treffen, ignoriert die Sprinkenhof komplett.
Die KuKa-Initiative zeigt sich in ihrer Antwort Anfang Mai verärgert: „Final ist Ihre Antwort auf unsere Gesprächsanfrage und den kulturellen Bedarf: Sicherheitsdienste, Kameraüberwachung etc. Dass Sie dann noch den Inselpark im über 3 km entfernten Wilhelmsburg für die Lösung im Reiherstieg benennen zeigt, dass Sie den Stadtteil nicht kennen und sich auch nicht für ihn interessieren. Käme eine solche Antwort in Richtung unserer aktiven und ehrenamtlich schaffenden Bürger*inneninitiative von politischen Vertreter*innen, wäre das ein Skandal.” Als Verwalterin städtischer Flächen müsse die Sprinkenhof Belange der dort lebenden Menschen und kulturelle Zwischennutzungsanliegen ernst nehmen. Sie dürfe nicht selbst zum politischen Akteur werden, indem Sie nach eigenem Ermessen Anliegen ignoriere oder verhindere.
Die Initiative will aber nicht aufhören, kulturelle Arbeit im Reiherstiegviertel einzufordern und geht (neben einem weiteren Gesprächsangebot) nun einen anderen Weg: „Wir wenden uns mit dem bisherigen Verlauf der (Nicht)Kommunikation und der Fassungslosigkeit über so ein Verhalten an Politik und Presse.”
Der nächste Event steht auch schon an: Am 7. Juli kommt das WildWux-Straßentheater am alten LIDL am Veringhof 1 vorbei, danach gibt es Konzerte (BüroBüro, Grips und Schaden) und DJs legen auf.
Gut so.
Wenn sie was machen ist es laut und nervt.
Und am 7. Juli kommt kommt auch wieder die Polizei wenn wieder zu laut.
Künstler die Bürgergeld bekommen sind keine.