In großen Dioramen werden Proteste und Aufstände gegen autoritäre Herrschaft und Diktaturen mit Playmobilfiguren dargestellt
Welch ein Gegensatz: Die Darstellung von Protesten und Aufständen gegen autoritäre Herrschaft und Diktaturen im 20. und ersten Viertel des 21. Jahrhunderts durch Spielfiguren. Diese besondere Sonderausstellung bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur und nostalgischem Spielzeug, das viele Generationen geprägt hat.
Durch das spielerische Medium Playmobil bereitet das Museum in der Ausstellung Geschichte besonders für Kinder und Jugendliche spannend auf. Für Erwachsene bedeuten die Dioramen eine Erinnerung an Terror und die Niederschlagung von Protesten – symbolisiert durch die vielen Panzer (nicht von Playmobil) in der Ausstellung – oder an besondere Menschen. Ein Beispiel ist das Diorama, in dem der „Tank Man” sich während des Massakers am Platz des Himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz) vor die Panzer stellte. Auch der Klavierspieler am blau/gelben Klavier bei den Euromaidan-Protesten 2013 fehlt nicht.
Das zentrale Exponat der Ausstellung ist das sechs Quadratmeter große Diorama, das den Mauerfall 1989 und die vorausgegangenen Montagsdemonstrationen zeigt. Es wurde vom Playmobil-Künstler und Historiker Robert Packeiser gebaut. Die übrigen Dioramen wurden von den Modellbauer*innen der BallinStadt gestaltet. Einen guten Kontrast zu den detailreichen Darstellungen mit den kleinen Playmobilfiguren bilden die Sockel der Dioramen aus massiven Holzbrettern. Alle Ereignisse sind detailliert beschrieben.
Jedes dieser Ereignisse löst Fluchtbewegungen aus und hat damit Bezug zu dem zentralen Thema Migration des Auswanderermuseums BallinStadt auf der Veddel.
Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 31. Oktober 2024. Im Eintrittspreis für das Museum sind die Sonderausstellungen enthalten.