Naturschädigende Straßenbau-Maßnahmen an der Kornweide

BUND: Kunststoffnetze für die Böschungssicherung müssen wieder entfernt werden. Umweltbehörde muss jetzt konsequent handeln

Engmaschige, plastikhaltige Netze an der Kornweide in der Größe von Fünf-Cent Stücken. Foto: G. Bertram/BUND HH

Vor einiger Zeit hatte der BUND Hamburg kritisiert, dass die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) bei dem Neubau von Gräben an der Kornweide im Süden Wilhelmsburgs die Böschungen im weiteren Umfeld mit Netzen aus Kunststoff befestigt und über weite Strecken Uferbefestigungen mit Wasserbausteinen eingebaut hat, die als Naturzerstörung zu bewerten sind.

Immerhin: In Bezug auf die Kunststoffnetze kommt nun Bestätigung aus der Behörde für Umwelt, Klima, Energie & Agrarwirtschaft (BUKEA). In ihrer jüngsten Stellungnahme vom 27. Juli 2023 positioniert sich die BUKEA konsequent gegen die Verwendung von kunststoffhaltigen Netzen für die Böschungssicherung. Sie begründet dies sowohl mit dem Bundesnaturschutzgesetz als auch mit der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Denn erstens sind solche Kunststoffnetze eine Quelle von Mikroplastik, das für im Gewässer lebende Organismen sehr schädlich ist und bis zum Tod führen kann. Zweitens stellen die Kunststoffnetze eine tödliche Gefahr für Amphibien, Reptilien, Vögel und Insekten dar, wenn diese sich darin verfangen.

Dazu Dr. Gisela Bertram, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Hamburg: „Wir begrüßen diese konsequente Positionierung der BUKEA sehr. Nun gilt es, sie auch in die Praxis zu bringen, denn die Rechtslage, die die BUKEA anspricht, galt auch schon, als die Netze von der DEGES flächig zur Böschungssicherung an der Kornweide eingebaut wurden. Oder auch am Rückhaltebecken an der Abfahrt B75/ Großmoordamm. Hier sollte zeitnah eine Überprüfung stattfinden, inwieweit die vor einiger Zeit verbauten Netze noch nicht rückgebaut sind.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert