Die ehrenamtliche Arbeitsgruppe des BUND Hamburg sammelt Vorschläge, wie die Arbeit von Harald Köpke, dem 2021 verstorbenen Wilhelmsburger Naturschützer, fortgesetzt werden könnte
An den zahlreichen Artenschutzprojekten, die Harald Köpke initiiert hat und die ihn bewegt haben, könnten Infotafeln angebracht werden. So könnte ein Naturerlebnispfad entstehen. Im Rahmen der Veranstaltung Wildes Wilhelmsburg (WIR 30.8.2023) wurde am 3. September am Trafohaus am Siedenfelder Weg bereits die erste Infotafel für den Naturerlebnispfad montiert. Das Trafohaus ist im Besitz des BUND und wurde durch Harald Köpke in einen Hotspot der Artenvielfalt (vor allem Vögel und Insekten) umgewandelt.
Die Loki-Schmidt-Stiftung zeichnete Harald Köpke mit der Silberpflanze aus
Harald Köpke, ehemaliger Landesvorsitzender des BUND Hamburg, hat sich immer für den Erhalt und Schutz der Naturbesonderheiten des Wilhelmsburger Ostens eingesetzt. Aber nicht nur hier, sondern unter anderem auch in Neuland. Für sein herausragendes Engagement überreichte ihm Loki Schmidt im Jahr 1996 die Silberpflanze. Aber sein Engagement hat ihm nicht nur Lob eingetragen. In Hamburgs Behörden war er gleichermaßen geschätzt und gefürchtet.
Harald Köpke war nicht nur Theoretiker, sondern auch Praktiker
Neben seiner großen Kompetenz im Naturschutz, war Harald Köpke aber auch ein Mann der Tat. Um seine Ideen umzusetzen hatte er sich sogar einen alten Trecker angeschafft. Damit hob er für die Amphibien am Jakobsberg einen Teich aus. Dazu hat er eine Wasserpumpe mit kleinen Windrad installiert. Bei den Apfeltagen am Jakobsberg, die er mit initiiert hat, pflückte er säckeweise Äpfel. Ihm war kein Baum zu hoch und keine Arbeit zu schwer. An den Ziegeleiteichen richtete er Flächen wieder naturnah her. Er hat alte Obstsorten gerettet, indem er Triebe sammelte und auf Unterlagen pfropfte. Bei Seitenwechsel, einem Programm zur Stärkung sozialer Kompetenz von Führungskräften, leitete er Mitarbeiter*innen Hamburger Firmen unter anderem bei der Aufstellung von Holzzäunen oder zum Bau von Fledermauskästen an.
In den letzten Jahren war ihm der Schutz der letzten Kiebitze auf Wilhelmsburg ein besonderes Anliegen (2007 gab es noch 30 Brutpaare, WIR 7/2014). Er meldete dem WIR immer die Ankunft der Störche in dem von ihm gebauten Storchennest.
Harald Köpkes Projekte sind so zahlreich, dass der Naturerlebnispfad sie wohl gar nicht alle erfassen kann.
Die Aktion des BUND ist eine sehr gute, längst überfällige Idee! Sie würdigt das Engagement von Harald auf und für Wilhelmsburg. Nicht nur was den Naturschutz betrifft. Seine jahrelange Leistung als Aktivist und Mahner kann nicht genug geschätzt werden. Haralds Tod ist ein schwerer Verlust: als Mensch, für die Natur unserer Insel und als Bürger, dem Wilhelmsburg immer am Herzen lag. Er kann und sollte ein Vorbild für uns alle sein.