Die Stadtautobahn A26 Ost ist ein Klimakiller. Sie führt durch Moorgebiete und intakte Siedlungsstrukturen in Moorburg und Wilhelmsburg
Liesel Amelingmeyer. Am Treffpunkt Petrikirche findet sich am Freitag, 3. März 2023 um 13 Uhr, bei kaltem, aber sonnigem Wetter eine muntere Gruppe von aktiven Menschen aus Moorburg und Wilhelmsburg ein. Ihr Anliegen: Stoppt die A26 Ost! „Die geplante Stadtautobahn A26 Ost ist der absolute Klimakiller und verbaut den Kindern unserer Stadt ihre Zukunft.“ Mit diesen Worten fordern die Demonstrant:innen Bundesverkehrs-minister Wissing auf, neben der A26 Ost insgesamt auf den Bau von neuen Autobahnen zu verzichten und mehr Geld für die Schiene als für den Straßenbau auszugeben. Diese Forderung teilen sie mit mehreren Tausend anderen Demonstrant:innen, die, wie sie, dem Aufruf von Fridays for Future (FFF) und der Gewerkschaft ver.di zum globalen Klimastreik gefolgt sind.
„Die Zahl der Autos auf den deutschen Straßen muss runter”, so Annika Rittmann von Fridays for Future auf der Auftaktkundgebung am Jungfernstieg. „Im Schienennetz der Bahn müssen Taktung und Pünktlichkeit erhöht und die Fahrpreise gesenkt werden.” Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens noch einzuhalten, seien der rasche Ausbau erneuerbarer Energien und eine schnelle Mobilitätswende unabdingbar.
„Wir brauchen eine gerechte Verkehrswende”
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, hatten FFF und ver.di bereits im Vorwege erklärt. Deshalb würden Klimaschützer:innen sowie die Gewerkschaft diesmal gemeinsam auf die Straße gehen. Beide fordern bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr, mehr Personal, bezahlbare Fahrkarten, einen Ausbau der Streckennetze und eine höhere Taktung.
Das Thema Mobilitätswende und damit die Verhinderung der A26 Ost steht für die Klimaschutzbewegung in Hamburg ganz oben auf der Agenda
Die Demo am 3. März war bereits die zwölfte Großdemonstration, die zum globalen Klimastreik aufrief. Die Gruppe aus dem Hamburger Süden wird weiterhin teilnehmen. Ihr Erfolg nach vielen Jahren des Widerstandes gegen den Bau der geplanten Stadtautobahn ist, dass das Thema mittlerweile ganz oben auf der Agenda der Hamburger Klimaschutzbewegung steht.