Insta

Was hat der Generationswechsel beim WIR mit Instagram zu tun? Zur Klärung dieser Frage war unsere Social-Media-Redakteurin Beyonce zu einem Vortrag beim Bürger*innensender TIDE eingeladen

Seit 2021 bietet der Bürger*innensender TIDE im Rahmen seines Projekts „Hyperlokaljournalismus“ eine Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Non-Profit-Stadtteilzeitungen an. Auch der WIR ist Kooperationspartner in diesem Projekt und hat gemeinsam mit Katrin Jäger, Leitende Redakteurin bei TIDE, schon verschiedene Veranstaltungen in Wilhelmsburg durchgeführt (z. B. WIR 18.6.25).

Das Thema Generationswechsel

Mehrmals im Jahr lädt Katrin Jäger Hamburger Stadtteilmedien zum gegenseitigen Austausch und zur Diskussion über ein aktuelles Schwerpunktthema ein. Beim letzten Mal ging es um das Thema „Generationswechsel“. Denn immer wieder zeigt sich bei den obligatorischen Vorstellungsrunden: Nicht wenige ehrenamtliche Redaktionen sind überaltert und Nachwuchs ist schwer zu gewinnen. Auch der WIR wirbt regelmäßig um neue – jüngere – Mitarbeiter*innen.

Beyonce

Beyonce Owusuaa vom WIR war zu dem Treffen als Referentin eingeladen. Seit einem Jahr ist Beyonce unsere neue Kollegin. Sie ist 18 Jahre alt und Oberstufenschülerin der Stadtteilschule Wilhelmsburg. Beim WIR bringt sie ihr Social-Media-Know-How ein, indem sie den Instagram-Auftritt gestaltet und betreut. Zum Treffen bei TIDE war sie eingeladen, um über diese Arbeit und über das Verhältnis der Online-Zeitung zum Instagram-Auftritt zu berichten – als ein Beispiel für einen Generationswechsel in einer Stadtteilzeitung.

Wir freuen uns sehr, dass Beyonce seit einem Jahr beim uns mitmacht. Für ihre Arbeit sind wir ihr dankbar und staunen noch immer, wie schnell alles geht: bei ihr und auf Insta.

„Ich hab‘ sowas zum ersten Mal gemacht“, sagte Beyonce hinterher. Aber es gelang ihr sofort, mit ihrem lebendigen, konkreten Vortrag und den vielen Beispielen auf der Beamer-Leinwand „das Eis zu brechen“, die Fragen der anderen zu beantworten und mit ihnen zu diskutieren.

Sie berichtete von dem Ziel, mit Instagram vor allem junge Menschen zu erreichen, die es nicht gewohnt sind, ausführliche Zeitungsartikel zu lesen. An Beispielen zeigte sie, wie sie aus der Online-Zeitung Artikel auswählt, die junge Wilhelmsburger*innen interessieren könnten. Und wie sie aus einem WIR-Artikel mit gut 1.000 Wörtern eine Kurzmeldung mit 190 Wörtern für Insta macht, die dann die Kerninformation, ein Titelbild und den Link zum Artikel enthält. Sie zeigte auch Insta-Beiträge, die sie nicht auf der Grundlage von exisitierenden Artikeln aus der Zeitung macht. Dazu gehört zum Beispiel eine Fotoserie von der WIR/TIDE-Veranstaltung in Kirchdorf-Süd in diesem Sommer. Auch zeigte sie Foto-Collagen, mit denen sie für den WIR Werbung macht.

Die Zusammenarbeit mit den „Alten“ in der Redaktion sei gut, sagte sie. Allerdings schafften es die Redakteur*innen bisher „arbeitsmäßig“ nicht, einen Zeitungsartikel auf eine klassische Insta-Notiz von ca. 20 Wörtern herunterzubrechen.

Insta-Collage mit vielen Fotos aus dem WIR
Der WIR auf Instagram. Konzept + Gestaltung: Beyonce Owusuaa

Guter Austausch

„Für mich war das auch ein gutes Treffen,“ meinte Beyonce hinterher. „Es war interessant, von den Erfahrungen der anderen mit ihren verschiedenen Social-Media-Auftritten zu hören und zum Beispiel über die komplizierten Fragen der Bild-Lizenzen, über die ich mir vorher keine Gedanken gemacht hatte, etwas zu erfahren.“

Katrin Jäger sagte: „Vielen Stadtteilmedien fehlen die personellen Ressourcen, um Social-Media-Kanäle zu bespielen. Das wurde an diesem Abend deutlich. Gleichzeitig zeigten die Teilnehmenden sich beeindruckt, wie viel Kommunikation mit den Leser*innen sogar über kleine Social-Media-Posts möglich ist.“

Also: Den WIR gibt es seit einem Jahr auch auf Insta.





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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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