100 Unterschriften von Wilhelmsburger Mieter:innen an die SAGA übergeben
„Zuerst waren sie erstaunt, dann schilderten sie uns ihre Situation,” erzählt Rainer Benecke. Er hat zusammen mit Friedrich Wiese, Ronald Wilken und Heiner Westphely Unterschriften für einen sozial verträglichen Umgang der SAGA mit den Mieter:innen gesammelt. Einige Mieter:innen haben einen Nachzahlungsbescheid über 700 Euro erhalten. Ein Mieter: „Das bringt mich um.“ Die Angst ist groß.
Da wollte Heiner Westphely, SAGA-Mieter in der Leipeltstraße, nicht untätig bleiben. Er trat 2022 in die Partei „DIE LINKE“ ein, um etwas zu bewegen. Sein Motto: „Wer etwas unternimmt, kann dabei verlieren, wer nichts unternimmt, hat schon verloren.“ Er wolle nicht immer nur reden und meckern, sondern etwas tun. Und so setzte er sich mit anderen Mieter:innen zusammen und entwarf vor Weihnachten 2022 einen Brief an die SAGA, der von den Mieter:innen unterschrieben wurde. Es sollte ein Zeichen sein und die anvisierten 100 Unterschriften kamen schnell zusammen.
Mieter:innen haben Angst um ihre Wohnungen
Die Mieter:innen erwarten, dass die SAGA die Nachzahlungen auf die Betriebskosten für ihre Wohnungen nicht auf einmal abbucht, sondern die notwendigen Zahlungen in individuellen Raten gestaltet. Auf Mieterhöhungen soll die SAGA vorerst verzichten. Unternehmensgewinne sollen den Mieter:innen zugute kommen und nicht an den Haushalt der Hamburgischen Bürgerschaft abgeführt werden.
DIE LINKE verweist darauf, dass es bundesweit in kommunalen Wohnungsunternehmen sogenannte „Mieterbeiräte“ gibt. Dort arbeiten Mieter:innen gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen für einen konstruktiven Umgang miteinander. Das soll auch in Hamburg eingerichtet werden.
Der Vorstandsvorsitzende der SAGA, Thomas Krebs, hat bereits zugestanden, dass keine Wohnungskündigungen bei Menschen, die in Not geraten sind, erfolgen sollen.
Die Mappe mit den Unterschriften wurde am 16. Januar 2023 in der SAGA-Geschäftsstelle am Berta-Kröger-Platz übergeben.