Liebe Leser*innen,
nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Auch im zweiten Halbjahr 2025 schleppt der Stadtteil die ernsten, schwierigen Themen weiter mit sich herum: Die Schließung des Krankenhauses Groß-Sand, den Bau der Autobahn A26-Ost und die drohende Rodung des Wilden Waldes. Alles Themen, die alt sind, uralt, so kommt es mir manchmal vor.
Das ist schon deprimierend: Während die Menschen, zum Teil seit Jahren, in Bewegung und in Aktion sind, um die Schändlichkeiten zu verhindern und kontinuierlich an guten neuen Ideen für ein besseres Leben auf Wilhelmsburg arbeiten, herrscht bei den Verantwortlichen in Verwaltung und Politik Stillstand. Mir scheint, selbst eine Ameise hat einen weiteren Horizont und besitzt mehr Phantasie als so manche verwaltungspolitische Organe. Auch eine echte Bürgerbeteiligung findet nicht statt.
Aber aufgeben ist keine Option. „Sich fügen, heißt lügen“ hat der Sozialrevolutionär und Dichter Erich Mühsam gesagt. Lügen, das wollen wir hier beim WIR auf gar keinen Fall! Also werden wir getreulich weiter berichten über die ernsten, schwierigen Themen, über Widerstand und – über gute neue Ideen. Denn im Kleinen wird ja doch so manche feine Idee umgesetzt, und jede einzelne davon ist es wert, dass über sie berichtet wird.
So findet ihr in dieser Ausgabe nicht nur einen ausführlichen Bericht über die Anhörung zu Groß-Sand im Gesundheitsausschuss und über die Hintergründe dieser medizinischen Misere, sondern auch die Ankündigung des Naturschutz-Festivals „Wildes Wilhelmsburg“, das nun schon zum dritten Mal stattfindet und uns auf die kleinen und großen Kostbarkeiten des Lebendigen aufmerksam macht.
In dem Sinne eure Redaktion
Die nächste Hauptausgabe erscheint am 17. September 2025 (ohne Gewähr). Und wie immer gilt: Zwischendurch reingucken lohnt sich!