Der „Bunte Kuh e. V.“ hat den diesjährigen „Holger-Cassens-Preis“ für sein Lehmbau-Projekt gewonnen. In einer feierlichen Preisverleihung am 10. November 2025 wurde dem gemeinnützigen Verein das Preisgeld von 15.000 Euro überreicht

Jedes Jahr im Sommer verwandelt sich, seit nunmehr 11 Jahren, der Platz vor der Bücherhalle Kirchdorf an der S-Bahnstation Wilhelmsburg zu einem Paradies für Künstler*innen und Kinder. Bei „Bauen mit Lehm für Groß und Klein“ werden jedes Jahr 80 Tonnen Lehm von 7.500 Kindern zu Kunstwerken verarbeitet. Sehr beeindruckend sind auch die vier großen Kunststücke, die bis zu vier Meter hoch sind.
Der Preisträger
Die Initiative „Bunte Kuh e. V.“ wurde jetzt mit dem Holger-Cassens-Preis, bei dem vor allem auf Integration und die Stärkung der Demokratie geachtet wird, ausgezeichnet. Die Preisträger*innen Karen und Nepomuk Derksen setzen sich seit 40 Jahren für kulturelle Bildung und die Idee der Zusammenarbeit der Generationen, Kulturen und sozialen Schichten ein. In ihrer Rede sprach Michaela Peponis, Staatsrätin der Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung, von einer „lebendigen Nachbarschaft und Engagement, das Mut macht“ bei „Bunte Kuh“. Das Herzblut und die Kraft der Ausgezeichneten seien besonders wertvoll für den Zusammenhalt der Menschen in der Stadt.
Die Jury begründete die Entscheidung für das „Bauen mit Lehm für Groß und Klein“ damit, dass das Projekt „Räume der Begegnung für Jung und Alt“ schaffe. Dabei würden „jedes Jahr 7.500 Kinder mitmachen“ und für die Gemeinschaft modellieren, nicht nur für Einzelne. Nepomuk und Karen Derksen bedankten sich vor allem bei den Kindern für ihre Begeisterungsfähigkeit und präsentierten sichtlich stolz ihr Projekt. Das Preisgeld ist – bei Projektkosten von geschätzten 240.000 Euro – sehr willkommen.

Die „Patriotische Gesellschaft“
Die Preisverleihung fand in der Patriotischen Gesellschaft statt. Sie ist einer der ältesten gemeinnützigen und ehrenamtlichen Vereine Hamburgs, der sich seit 1765 für die Gesellschaft in der Hansestadt einsetzt. Der Verein mit seinen 250 Mitgliedern ist unter anderem Mitgesellschafter des Obdachlosenmagazins „Hinz und Kunzt”. Das denkmalgeschützte Haus an der Trostbrücke ist ein Ort für das Gemeinwohl und ein Zentrum bürgerschaftlichen Engagements in Hamburg. Zusammen mit Holger Cassens wird jedes Jahr ein Preis an eine Organisation verliehen, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt.

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