Architecture of Home – Die Botschaft der Hoffnung im Umfeld zeigen

Im Rahmen der Kampagne Architecture of Hope veranstalteten Schüler*innen der Theater-AG des Helmut-Schmidt-Gymnasiums unter Leitung ihres Lehrers, Hédi Bouden, am 5. Oktober 2023 einen Rundgang zu künstlerisch gestalteten Stromkästen im Alten Bahnhofsviertel und im Korallusviertel

In der Dämmerung im Hintergrund Gebäude der Elbinselschule. Davor auf blau gestrichenen Betonsockeln mehrere Schüler*innen in schwarzer Kleidung.
Die Schüler*innen stellen sich zur ersten Performance auf.
Foto: M. Groß

Es begann, dunkel zu werden, als sich die 27 Schüler*innen und viele Interessierte auf dem Platz vor der Elbinselschule in der Krieterstraße versammelten. Nach der beeindruckenden Theateraufführung im Bürgerhaus (WIR 13.9.23) brachten sie die Botschaft der Hoffnung in ihre Nachbarschaft.

Schulleiter Volker Clasing begrüßte die Teilnehmer*innen und lobte die Vertreter*innen vom Quartiersbeirat Wilhelmsburg-Ost für die Unterstützung und die tolle Arbeit, die sie im Quartier leisteten. Dann erläuterte Hédi Bouden das Projekt: „Es ist ein besonderes Ereignis, gemeinsam durch Wilhelmsburg zu gehen und Zeichen zu setzen: ‚Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Was macht mich aus? Was macht mein Umfeld aus?‘ Die Jugendlichen hatten große Theateraufführungen und Ausstellungen in der Ernst-Barlach-Halle. Aber nicht jeder geht in Ausstellungen … Deshalb bringen wir die Ausstellung zu den Menschen. Der Stadtteil selbst als große Ausstellungsfläche.“

Künstlerisch gestaltete Stromkästen, Projektionen und Performances

Ein Stromkasten, pink angemalt, mittig ein schwarzes Quadrat, durchzogen von pinken Linien.
Der Stromkasten gegenüber der Schule. Foto: M. Groß

Der Rundgang begann dann mit einer großen Projektion an der Wand des Schulgebäudes. Danach gab es die erste Performance an dem gegenüberliegenden Stromkasten, der, wie sechs weitere Kästen, durch die Schüler*innen leuchtend pink angemalt und auf der Frontseite mit einem Friedenssymbol bemalt ist. Der nächste Stromkasten befindet sich an der Ecke Schönenfelder Straße/Bei der Windmühle. Weiter ging es über den Korallusring, die Korallusstraße und durch die Wehrmannstraße zurück zur Schule. Auf dem Weg skandierten die Teilnehmer*innen „Das Herz schlägt“. Inzwischen war es stockdunkel und die großen Projektionen an den Hauswänden und die angeleuchteten künstlerischen Stromkästen wirkten sehr eindrucksvoll. Auf den Stromkästen sind zum Teil kleine Skulpturen befestigt. Dazu kamen die Performances der Schüler*innen, die immer davon handelten, die Hoffnung zu behalten und nach dem Umfallen wieder aufzustehen. Sie engagieren sich für eine bessere Zukunft.

WIR gratulieren!

Bild von schräg oben fotografiert; Menschen stehen auf einer Bühne und blicken nach oben. Sie sind angeleuchtet, der Rest der Bühne schwarz.
Preisträger „Miteinander in Hamburg-Mitte“ bei der Preisverleihung.
Hédi Bouden ist der fünfte von rechts neben Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer.
Foto: © Armin Levy

Hédi Bouden, Lehrer für Deutsch, Theater, Kunst, Politik und Geschichte am Helmut-Schmidt-Gymnasium, wurde mit dem Ehrenamtspreis der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte ausgezeichnet. „Die Auszeichnung Einzelperson herausragendes Ehrenamt erhielt Hédi Bouden für seine vielfältigen Projekte mit Jugendlichen in Wilhelmsburg zu den Themen Antisemitismusprävention, Erinnerungskultur und Völkerverständigung.

Mit seinen Projekten macht er junge Menschen zu aktiven Gestaltern und leistet damit einen großen Beitrag für die Vermittlung demokratischer Prozesse und für partizipatives Handeln im Bezirk Hamburg-Mitte“, so die Begründung der Jury.

Aber das ist nur einer der Preise, die Hédi Bouden und seine Schüler*innen in den letzten Jahren erhalten haben. WIR berichteten immer wieder über die Verleihung der Bertinipreise, die sie erhalten haben. Der fünfte war der BERTINI-Preis 2022 für das Projekt Den Gesichtern einen Namen geben. In der Theater-AG hatten sich Mitschüler*innen des 11. Jahrgangs mit Antisemitismus und Rassismus damals und heute auseinandergesetzt. Sie trugen Fakten über das jüdische Leben in Hamburg und seine Zerstörung durch die Nazis zusammen.

Die folgenden Fotos von Kathrin Schwarz zeigen einige Beispiele der bemalten Stromkästen:

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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