Der Wilde Wald (WiWa) in den Rineuto Lichtspielen

Die Rineuto Lichtspiele veranstalten derzeit im M1 eine Filmreihe zum Thema „Wald“. Am 24. Januar 2023 zeigen die Waldretter:innen Wilhelmsburg vor dem Hauptfilm ihren eigenen kurzen Film über den WiWa, stellen sich vor und rufen zur Mitarbeit auf

An vier Abenden im Januar und Februar geht es im Rineuto um Wald im „Spannungsfeld ökonomischer Gewinnmaximierung und ökologischer Schutzbedürftigkeit“, wobei ein Fokus auf weltweit unterschiedlichen Strategien zum Walderhalt und zur Vergrößerung des Waldbestands liegt.

Der Wald in unserer Nachbarschaft

Auch in Deutschland werden Kämpfe um Walderhalt geführt, denn überall sind Wälder (noch immer) durch Kohleabbau, durch Übernutzung, Straßenbauprojekte oder anderweitige Bauvorhaben bedroht. So ist auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, nämlich im Norden des Wilhelmsburger Reiherstiegviertels, ein Wald wegen eines Wohnungsbauprojekts von der Abholzung bedroht: Der Wilde Wald am Ernst-August-Kanal.

Dort will die Stadt Hamburg, mit der IBA GmbH als ausführendem Arm, ein ganzes Quartier mit 1.100 Wohnungen, Gewerbe, Kita, Parkplätzen, Straßen, Wegen, Plätzen bauen. Der gut 60 Jahre alte Pionierwald würde dafür gerodet, der Boden versiegelt. 10 Hektar Klima-, Lärm- und Schadstoffpuffer, wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsgebiet für die Menschen wären vernichtet.

Doch noch ist nichts entschieden!

Seit mehr als fünf Jahren kämpfen Menschen aus Wilhelmsburg gemeinsam mit Aktivisti aus ganz Hamburg gegen die Zerstörung des Wilden Waldes. Am Dienstag, 24. Januar 2023 um 20.30 Uhr, stellen WiWa Bleibt!/Waldretter:innen Wilhelmsburg zu Beginn des eigentlichen Kinoabends im M1 sich und ihre Aktivitäten zur Rettung des Wilden Waldes vor und laden zum Mitkämpfen ein. Auch ein kurzer Film über den WiWa, der die Schönheit des Ortes darstellt und in dem Wilhelmsburger:innen erzählen, was der Wald ihnen bedeutet, wird gezeigt.

Der Kinoabend

Der Kinoabend beginnt um 19.30 Uhr mit veganem Essen aus der KüFa. Der absolut sehenswerte Hauptfilm „Wood – Der geraubte Wald“ startet nach den lokalen Waldretter:innen um 21 Uhr. Es geht darin um illegale Abholzung und illegalen Holzhandel rund um den Globus – auch in Europa. Nicht nur „weit weg“ im Regenwald wird in geschützten Gebieten Holz geschlagen; dies geschieht auch vor unserer eigenen Haustür. Der Film dokumentiert dieses zerstörerische und kriminelle Geschehen und zeigt Wege auf, wie es weltweit unterbunden werden könnte.
Nach dem Hauptfilm gegen 22.45 Uhr ist Zeit für ein Gespräch über alle Themen des Abends. Bei sehr großem Redebedarf kann noch im Barraum des M1 weitergesprochen werden.

Programm Filmreihe „Wald“ in den Rineuto Lichtspielen
24.1. Wood – Der geraubte Wald
7.2. The Time of Forests
21.2. HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald
Jeweils 19.30 Uhr KüFa, 20.30 Uhr Filmbeginn
Mokrystraße 1
Eintritt: Spende
Ausführlichere Infos zum Programm auf www.rineuto.de/program

Kontakt WiWa Bleibt!/Waldretter:innen Wilhelmsburg
Mail: info@waldretter.de
telegram: https://t.me/WiWa_bleibt
twitter: @WiWa_bleibt
Insta: @wiwableibt
mastodon: @WiWa-bleibt@norden.social
Homepage: www.waldretter.de

Ein Gedanke zu “Der Wilde Wald (WiWa) in den Rineuto Lichtspielen

  1. Es war ein wirklich gelungerner Kinoabend der Rineuto-Lichtspiele in der „Mokry“, beginnend mit einem leckeren Essen aus der Küche Für Alle (Küfa) vor den Filmen. Weiter ging es mit einem informativen Vorfilm ( https://www.youtube.com/watch?v=a1HxTT2KMeY ) über den Wilden Wald zwischen dem Spreehafen und dem Reiherstigviertel.
    Anschließend standen Aktivisti der Waldretter:innen Wilhelmsburg für Fragen und Antworten zum Planungsstand des IBA-Projektes zur Verfügung. Seit 2017 kämpfen die Waldretter:innen gegen die Rodung dieses letzten innerstädtischen Waldes im Bezirk Hamburg-Mitte und haben bereits einigen Sand in die Mühlen der Verwaltung gestreut. Immer wieder kommt es zu starken Verzögerungen im Verfahren, weil Planungsfehler immer offensichtlicher werden. „Das Letzte Wort zum sogenannten Spreehafenviertel ist noch lange nicht gesprochen!!!“ O-Ton aus dem Munde eines Aktivisten.

    Mit einer packenden Doku, die zeigte wer die wahren „Klimaterroristen“ (das Unwort des Jahres 2022) auf der Erde sind, ging der Kinoabend weiter.
    Das Thema: Die internationale Holzmafia, die sich die Wälder und das Holz aus Naturschutzbebieten auf der ganzen Welt, ob aus Ost-Europa, Sibirien, China und aus ganz Südamerika buchstäblich unter den Nagel reißen, um es global zu Dumpingpreisen an IKEA oder andere Billigmöbelproduzenten zu verscherbeln.
    Die Konsequenzen durch den Naturverlust bekommen, insbesondere die Menschen dort vor Ort am deutlichsten zu spüren aber die Hitzewellen und die warmen Winter spüren wir ebenso und sie üben mittlerweile Angst und Schrecken auf alle Menschen aus.
    Am liebsten würde ich gleich mein 40 Jahre altes „Billy“ zum Recyclinghof bringen aber das wäre, ja, es wäre absolut nicht nachhaltig und moralisch keinesfalls vertretbar. Denn Holz an dem immer häufiger „Blut klebt“, wie ich dem Hauptfilm entnehmen konnte, will ich dann doch nicht im Zimmer stehen haben. Es könnten ja das Blut von Naturschützer*innen sein, die sich der Holz-Mafia in den Weg gestellt haben und kurzerhand ermordet wurden.
    Also bitte: Obacht bei der Kaufentscheidung, insbesondere bei Holz!

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Sigrun Clausen

Wenn sie nicht am Nachbarschreibtisch in ihrer Schreibstube arbeitet oder in der Natur herumlungert, sitzt sie meist am Inselrundblick. Von ihm kann sie genauso wenig lassen wie von Wilhelmsburg.

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