Liebe Leser*innen,
der überwältigende Aufschrei gegen die Pläne extrem rechter Akteur*innen, alle nach Deutschland migrierten Menschen zu vertreiben, hat uns überrascht und gleichzeitig gefreut. Denn wie viele andere setzen WIR uns seit langem gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus ein. Als Lokalzeitung in einem Stadtteil, der durch Menschen aus aller Welt geprägt ist, berichten WIR über Demonstrationen, Bündnisse, Initiativen und Recherchen gegen rechte Akteur*innen, Gruppen und Parteien. Dabei bedroht nicht nur die AfD sondern auch rechter Populismus innerhalb aller anderen Parteien sowie diverser Gruppierungen (z.B. “Pegida”, “Dritter Weg”, “Identitäre Bewegung” …) eine emanzipatorische Gesellschaft.
Unter dem Titel „Wir sind mehr” berichten WIR über eine Veranstaltung des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“. Und auch auf Wilhelmsburg formiert sich der Widerstand erneut: Bei einem offenen antifaschistischen Treffen kamen über 70 Menschen aus dem Stadtteil zusammen, um sich zu organisieren und den Rechten die Stirn zu bieten. Weitere Termine sind in Planung.
Außerdem in dieser Ausgabe: Der Protest um den Autobahnabschnitt A26-Ost geht in die heiße Phase: NABU und BUND haben Klage gegen die befürchtete Naturzerstörung eingereicht, zum „Runden Tisch Moorburg“ Ende Januar kamen 120 Bürger*innen, um zu diskutieren, wie der Bau noch verhindert werden kann.
Des Weiteren widmen sich junge Musiker*innen aus dem Kammermusikkurs „Becoming“ aus verschiedenen europäischen Ländern als „europäisches Künstlerkollektiv“ der Neuentdeckung und Aufführung von Werken des Barocks. Ihr ganz besonderes Konzert findet am 13. März auf dem Malteser-Campus statt.
Viel Freude mit der Zeitung wünscht Ihnen die Redaktion des Wilhelmsburger InselRundblicks.
Unsere nächste Hauptausgabe erscheint am 13. März 2024.
Es geht nicht gegen “rechts”, sondern gegen Rechtsextremismus. Genauso wie es gegen Linksextremismus gehen sollte.
Genau. Das Bündnis gegen Rechts ist Kennern der politischen Szene in Hamburg für seine zahlreichen und unbegründeten Rechts-Diffamierungen bekannt: Darf es nur eine Meinung zu den Kriegen in Gaza und der Ukraine, zur Migrationspolitik und den Bauernproteste geben? Wenn die “Ampel’ sich sanieren möchte, reicht es nicht die Afd zu verbieten.
Sie bedienen hier die Hufeisentheorie. Z.B. hier: https://www.volksverpetzer.de/gastkommentar/hufeisentheorie/ oder hier: https://www.belltower.news/die-extremismustheorie-extrem-unbrauchbar-hufeisen-im-kopf-und-die-gleichsetzung-von-rechts-und-links-94759/ können Sie sich darüber informieren, warum sie falsch ist.
Hallo Marie!
Links und rechts möchte ich keineswegs gleichsetzen. Mir geht es um Meinungsfreiheit im gesetzlichen Rahmen zu besonders brisanten Themen. Radikalität in politischen, religiösen oder auch kulturellen Bereichen, die zu Hass und Gewalt führt, lehne ich ab.
Dem bleibt nur noch hinzuzufügen, dass die gegenwärtig und schon länger, die Gefährdung von Demokratie und Menschenrechten ganz klar von rechts ausgeht.
Grob gesagt gilt: Linksextremistische Straftaten richten sich gegen Sachen, rechtsextremistische gegen Menschen.
Wer im Zusammenhang mit Rechtsextremismus „aber auch der Linksextremismus“ schreibt, zeigt, dass er/sie sich nicht gut informiert hat. Das ist ja auch nicht einfach. Zum Einlesen hier zwei Links:
1. Eine Übersicht über Deutschland, 2022 (der globalen Datenbank Statista). Diese zeigt, dass es in beiden Lagern zu vielen Delikten kommt. Wenn man aber genauer schaut, um welche Delikte es geht, dann findet man meinen ersten Satz bestätigt.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4721/umfrage/vergleich-der-anzahl-von-rechten-und-linken-gewalttaten/
2. Zum Weiterlesen gibt es hier noch einen Link zur Bundeszentrale für politische Bildung https://www.bpb.de/themen/linksextremismus/dossier-linksextremismus/523927/links-und-rechtsextremistische-straftaten-im-vergleich/
Die unterscheidung die Dieter hier aufmachen will ist eine die Antifaschisten sich nicht zu eigen machen sollten. Der Staat macht den Extremismus daran fest, ob die Politik die Freiheitlichedemokratische Grundordnung in Frage stellt, nicht daran wie Menschenfeindlich eine Politik ist.
Als Antifaschisten setzen wir uns aber auch gegen Diskriminierung und Entrechtung von Menschen ein, die anscheinend nicht die “Freiheitliche Demokratische Grundordnung” berühren so wie Forderungen nach Abschaffung des Asylrechtes die von der CDU und solchen Parteien kommen, oder die schlechtere Behandlung von Menschen ohne Lohnarbeit die auch von der Union gefordert wird.
Wir setzen uns gegen Faschistische Tendenzen ein und dazu gehören nicht nur die Faschos die den ganzen Staat abschaffen wollen.
Grundsätzlich stimme ich Ihnen, Herr Obele, zu. Allerdings ist es nach meiner Einschätzung derzeit – auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen, bis hin zur Bundestagswahl im nächsten Jahr – wichtig und notwendig gegen “Rechts” im Sinne der Bedrohung des demokratischen, liberalen Systems durch die verfassungsrechtlich gesichert rechtsextremen Strömungen, u.a. in der AfD wie auch bei den sog. Identitären, zu arbeiten.