“Faces for the Names” ist ein Theaterprojekt gegen das Vergessen. Es erinnert an den Wahnsinn des Faschismus und ruft auf, sich gegen Rassismus zu wehren. Nun wurde es mit dem Bertini-Preis 2022 ausgezeichnet
Am 27. Januar wurden in einem Festakt im Ernst Deutsch Theater die diesjährigen Bertini-Preise verliehen. Ausgezeichnet wurden vier Schüler:innen-Projekte, die sich „auf Spurensuche nach vergangenem und aktuellem Unrecht begeben haben und für ein gleichberechtigtes Miteinander eingetreten sind.” Neben Projekten, die sich mit der Gedenkstätte Neuengamme und mit dem Engagement gegen Diskriminierung auseinandersetzten wurde die Performance “Faces for the Names” des Helmut-Schmidt-Gymnasiums ausgezeichnet. Die Theatergruppe der Schule hatte die Aufführung vor zwei Jahren entwickelt und unter anderem während der Woche des Gedenkens 2021 auf dem Stübenplatz aufgeführt: In einer großen Choreographie trugen die Schüler:innen im Chor und einzeln Lebensgeschichten von Nazi-Opfern vor, die sie recherchiert hatten, und erinnerten an den Wahnsinn des Faschismus. Am Schluss des Auftritts stand die Aufforderung, sich gegen Rassismus zu wehren und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzustehen.
Das Projekt „Faces for the Names” geht auf die Initiative der Jews Engaged With Society e.V. in München zurück. Das Hamburger Projekt entwickelten die HGS-Schüler:innen gemeinsam mit dem Bundesprogramm Demokratie leben und Schüler:innen des Gymnasiums Klosterschule. 2022 wurde es bereits mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis ausgezeichnet.
Der Bertini-Preis
Der Bertini-Preis geht zurück auf den Roman „Die Bertinis“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie während der Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Preis will Projekte fördern, die sich im Rahmen von Unterricht, Arbeitsgemeinschaften, Jugendgruppen oder in der Freizeit gegen Ausgrenzung von Menschen in Hamburg wenden, die Erinnerungsarbeit leisten und Spuren vergangener Unmenschlichkeit in Hamburg sichtbar machen, und er will junge Menschen würdigen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.“