Ein paar Gäste von den Elbinseln, aber vor allem viele Moorburger:innen besuchten am 3. Juli 2022 das „Moorville” mit vielen Ständen und buntem Programm. Kern des „Protestivals” war das Nein zur A26 Ost
Infostände von NABU, BUND und dem Bündnis Verkehrswende Hamburg, verschiedene Essens- und Trinkangebote, Vorträge und geführte Touren zum Moorgebiet längs der geplanten Autobahntrasse. Live-Musik, Angebote für die Kleinen, ein Barfußpfad und ein Stand, an dem die Besucher:innen sich „Stop A26 Ost” auf mitgebrachte Textilien drucken lassen konnten.
Initiiert hatten das „Protestival” die beiden Betreiber:innen der Moorburger Einhorn-Coachingagentur, die sonst unter anderem mit Pferdecoaching einschlägige Angebote für Unternehmen machen: Die Wiese am Moorburger Elbdeich, auf denen der Aktionstag stattfand, ist sozusagen ihr Firmengelände. Aber sie sind eben auch engagierte Moorburgerinnen gegen die A26. Die Vorträge und Führungen drehten sich um das Thema Moore. Die umliegenden Moorgebiete sind zum Teil bereits durch die neue Autobahn zerstört worden. „Moore speichern zehnmal so viel CO2 wie Wälder”, hieß es in einem Vortrag. Und der NABU betonte, dass allein beim ersten Bauabschnitt der geplanten A26-Ost bei Moorburg weitere 40 Prozent Biotopflächen von Zerstörung bedroht sind.
Protestival in Kirchdorf-Süd?
Den ganzen Tag herrschte protestivalmäßiges buntes Treiben und das Wetter spielte auch mit. Wir Wilhelmsburger:innen empfanden es als wohltuend, dass wir uns in Sachen A26-Ost mal wieder auf einem solchen Aktionstag „physisch” treffen konnten. Der Spontanchor des Bündnisses Verkehrswende Hamburg sang Lutz Cassels A26-Protestsong: „… Ihr, die ihr in den Stuben sitzt, die Sache ist noch nicht geritzt …”. Und der Gedanke lag nahe, dass es nicht schlecht wäre, wenn wir in Kirchdorf-Süd ein solches „Protestival” organisieren könnten. Warum nicht im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen zu 350 Jahre Wilhelmsburg? Der Kampf gegen die unsinnige Autobahn gehört zur Geschichte dazu.