Die Wilhelmsburger*innen können sich über den Mangel an Vorschlägen für die Anbindung der Elbinsel nicht beklagen. Manche Idee erscheint allerdings skurril
U4 – Die neue Haltestelle auf dem Grasbrook heißt „Moldauhafen“

Am 3. Dezember 2024 stellten Lukas Renken (Stabsbereich Bürgerbeteiligung) und der Projektleiter, Sebastian Frank, von der Hochbahn AG die Entwurfsplanung für die U4-Verlängerung auf den Kleinen Grasbrook vor. Sie erläuterten, dass Anfang 2025 die Planfeststellungsunterlagen bei der Behörde für Wirtschaft und Innovation eingereicht würden. Ausgehend von der U-Bahnstation Elbbrücken wird die U4 zur neuen Haltestelle Moldauhafen geführt, die über dem Hafenbecken geplant ist. Der Planfeststellungsbeschluss wird für 2026 angestrebt, der Baubeginn ist für 2027 geplant und die Inbetriebnahme für Ende 2031. Gleichzeitig soll eine Brücke die Veddel mit der neuen Haltestelle verbinden. Für die Anbindung Wilhelmsburgs favorisiert Hamburg eine Verlängerung der U4. Es gibt aber weder einen Zeitplan noch eine Planung der Trassenführung.
Wie wäre es also mit einer …
Straßenbahn für Wilhelmsburg

Am 19. April 2023 titelten WIR: Es ist unbestritten: Der Hamburger Süden braucht dringend eine zweite Schienenanbindung. Eine Straßenbahn wäre am schnellsten und kostengünstigsten zu bauen. WIR stellten das Konzept der Partei DIE LINKE vor. Heike Sudmann (DIE LINKE) gibt auf der Veranstaltung am 20. März als Expertin Antworten auf Ihre Fragen.
Eine weitere Vision ist allerdings …
Die Magnetschwebebahn – Die Stadt hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben
Laut NDR 90,3 vom 5. Februar 2025 lässt die Finanzbehörde Hamburg aktuell prüfen, ob eine solche Bahn technisch machbar wäre. Und zwar als Alternative zur S-Bahn zwischen der Innenstadt und Harburg. Dafür hat sie eine Technische Machbarkeitsuntersuchung für eine Magnetschwebebahn in Auftrag gegeben. Die Angebotsfrist war der 13. Februar 2025. Auf unsere Nachfrage bei der Finanzbehörde erhielten wir die Antwort, dass die Behörde zu laufenden Ausschreibungen keine Auskunft geben könne. Sie verwies an die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Von der BVM erhielten WIR folgende Auskunft:
„Für die Möglichkeit einer Magnetschwebebahn gibt es bisher nur allgemeine Vor-Studien, die noch nicht auf Hamburg bezogen und bisher nicht final ausgewertet sind. Beim Projekt gibt es keinen neuen Stand. Die Gespräche zwischen Stadt, Handelskammer und der Firmengruppe Bögl über die grundsätzlichen Möglichkeiten einer solchen Schwebebahn laufen sukzessive weiter. Es ist jedoch nach wie vor komplett offen, ob, wie und wann ein solches Vorhaben realisiert werden könnte und ob es dafür ggf. auch finanzielle Mittel des Bundes gäbe.“
Aber es gibt auch noch die Vision einer …
… Seilbahn für den Süden
Der Neue Ruf titelte am 15. Februar: „Das klingt zunächst skurriler, als es ist!“ Diese Option hat der SPD-Verkehrsexperte in Harburg, Frank Wiesner, ins Spiel gebracht. Er schlägt eine Seilbahn vom Moldauhafen über Wilhelmsburg bis zum Harburger Bahnhof als Ergänzung zum bereits vorhandenen ÖPNV vor. Es gibt bereits Seilbahnen in einigen Städten Latein-Amerikas und auch in Europa. Ein großer Vorteil von Seilbahnen sind die verhältnismäßig geringen Baukosten.
Und was schlägt die Deutsche Bahn vor? …
… einen Haltepunkt Wilhelmsburg für Regionalbahnen am S-Bahnhof
Die Idee für einen Extra-Haltepunkt der Regionalbahn hatte DB InfraGO (Eisenbahninfrastruktur der Zukunft in Deutschland) vor zweieinhalb Jahren. Dazu schreibt die BVM: „Es gibt Untersuchungen/Überlegungen des DB InfraGO zu einem möglichen Haltepunkt in Wilhelmsburg. Die Untersuchung hierzu ist noch nicht abgeschlossen und die FHH hat sich noch nicht abschließend positioniert. Eine Beurteilung der Chancen für den möglichen Halt kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden.“
Und welche Variante wünschen sich die Wilhelmsburger*innen? Das möchten WIR am 20. März in Erfahrung bringen.