Platz für 600 Schutzsuchende

Am Vogelhüttendeich ist eine Geflüchteten-Unterkunft geplant. WIR erhielten erste Informationen von der Sozialbehörde. Eine Informationsveranstaltung für die Nachbarschaft soll stattfinden

Auf einem Teil dieses Baustellengrundstücks (geplantes „Elbinselquartier“) am Vogelhüttendeich soll eine Unterkunft für 600 Geflüchtete errichtet werden. Foto: Horst Dillmann

Durch Zufall haben WIR vor einiger Zeit erfahren, dass auch am Vogelhüttendeich eine Geflüchteten-Unterkunft eingerichtet werden soll. Auf unsere Anfrage hin hat uns nun die Sozialbehörde erste Daten und Fakten zu der geplanten Unterkunft mitgeteilt.

Am Vogelhüttendeich 120/136 werden demnach 25 „Modulhäuser“ aus Containern mit jeweils 24 Plätzen errichtet. Insgesamt finden dort dann 600 Asyl- und Schutzsuchende Platz. Es handelt sich um das Gelände neben dem Wilhelmsburger Ruderclub, zwischen Aßmannkanal und Vogelhüttendeich. (Früher befanden sich dort Gärten und ein Sportplatz, jetzt ist das Gelände bereits erschlossener Baugrund für die neue „Campusschule“, als Teil des geplanten Neubaugebiets „Elbinselquartier“.)

Es soll eine Gemeinschaftsunterkunft mit gemeinsam genutzten Küchen und sanitären Anlagen sowie Selbstversorgung der Bewohner:innen werden. Die Unterkunft wird voraussichtlich Anfang August 2023 in Betrieb genommen; die Nutzung ist, laut Behörde, bis zum 31. Dezember 2025 befristet. Die bauvorbereitenden Maßnahmen wie Sandauffüllungen und Fundamentsetzungen für die Containermodule laufen bereits.

Unterkunftsbetreiberin wird die städtische „F&W Fördern & Wohnen“ sein. Für 80 Bewohner:innen wird ein:e Betreuer:in (Mitarbeiter:in des Unterkunfts- und Sozialmanagements) zur Verfügung stehen, die „im Unterkunftsalltag beraten und unterstützen“ soll. Dies ist der in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung übliche Betreuungsschlüssel. Eine eigene medizinische Versorgung wird die Unterkunft nicht haben, sie wird von mobilen Teams angefahren.

Wer in die neue Unterkunft einziehen wird, kann die Sozialbehörde jetzt noch nicht sagen. Die Zusammensetzung der Bewohner:innenschaft (Herkunftsländer, Anteil Familien/Alleinstehende) steht erst kurz vor der Inbetriebnahme fest. Das regelt die „Belegungssteuerung“.

Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter würden auf die umliegenden Schulen verteilt und, je nach Bedarf, in Regelklassen, „Basisklassen“ oder „Internationalen Vorbereitungsklassen“ unterrichtet. Für jüngere Kinder ist die Einrichtung einer halboffenen Kinderbetreuung direkt in der Unterkunft geplant. Die Kinder können aber auch die öffentlichen Kitas besuchen. Familien haben Anrecht auf einen Kita-Gutschein. Die lokalen Kitas werden von der Sozialbehörde informiert.

Die Sozialbehörde teilt mit, sie werde sich zu Fragen der Anbindung der Unkunft an die sozialen und sonstigen Einrichtungen und Institutionen vor Ort „rechtzeitig vor Inbetriebnahme (einige Monate vorher) mit dem zuständigen Bezirksamt abstimmen“.

Eine Informationsveranstaltung für die Nachbarschaft sei „regelhaft vorgesehen“. Diese offene Veranstaltung werde gemeinsam mit dem Bezirksamt geplant. Ein Termin dafür steht noch nicht fest.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sigrun Clausen

Wenn sie nicht am Nachbarschreibtisch in ihrer Schreibstube arbeitet oder in der Natur herumlungert, sitzt sie meist am Inselrundblick. Von ihm kann sie genauso wenig lassen wie von Wilhelmsburg.

Alle Beiträge ansehen von Sigrun Clausen →