Selbstklebendes Bodenmarkierungsband

Vor zwei Wochen wurde die Kreuzung Neuhöfer Straße/Veringstraße mit selbstklebenden Bodenmarkierungsbändern provisorisch entschärft

Eine mit gelbem Klebeband durchgekreuzte Haltelinie, links versetzt die neue provisorische Haltelinie
Selbstklebendes Bodenmarkierungsband. Fotos: H. Kahle

Nach zahlreichen Anwohner*innenbeschwerden fuhr die Linie 13 ab Ende 2024 in nördlicher Richtung wieder durch die Veringstraße. Davor wurde sie ein halbes Jahr lang wegen zahlreicher Baustellensperrungen durch die Georg-Wilhelm-Straße umgeleitet und „bediente“ die nördliche Veringstraße nicht. Die Begründung der zuständigen Hamburger Hochbahn AG (HHA) waren die gefährlichen Abbiegeverhältnisse an der Kreuzung Neuhöfer Straße/Veringstraße für die überlangen Gelenkbusse. Zur Aufhebung der Umleitung und der Wiederaufnahme der Route durch die Veringstraße schrieb die HHA einer Anwohnerin, die sich beschwert hatte: „Aktuelle Fahrversuche haben ergeben, dass an der genannten Stelle ein Rechtsabbiegen unter Vorsicht und unter Beachtung der Vorfahrt des Gegenverkehrs möglich erscheint.“
Der WIR dokumentierte dann in der Ausgabe vom Januar 2025, was sich hinter diesem nebulösen Satz verbarg: Die Gelenkbusse müssen beim Abbiegen aus der Neuhöfer Straße in den Gegenverkehr ausholen. In der Veringstraße bei Rot wartende Autos müssen unter Umständen zurücksetzen, wenn das möglich ist. Eine unfallträchtige Verkehrssituation. Am Ende des WIR-Artikels stand die Vermutung, dass diese Situation wohl nicht bis zum Ende der Umleitung, z. B. durch Zurückverlegung der Haltelinien an der Kreuzung, entschärft werde.

Unklar, wer das Bodenmarkierungsband aufgebracht hat

Blick auf die teilweise abgelösten gelben Klebebänder
Die Klebelinie löst sich ab.

Diese Zurückverlegung ist aber nun passiert. Vor ungefähr zwei Wochen wurden die Haltelinien mit gelbem selbstklebendem „Bodenmarkierungsband“ durchgekreuzt und mit einer neuen selbstklebenden Haltelinie provisorisch um einen guten Meter zurückverlegt.
Welche Behörde das gemacht hat und aus welchem Anlass, ist unklar. Im Polizeikommissariat 44 wusste man davon nichts, die Polizei war nicht über die Maßnahme informiert worden. Die Tatsache, dass diese Klebe-Linien, die man sonst an Baustellenverschwenkungen findet, sich bereits teilweise ablösen und die Autofahrer*innen noch mehr verwirren, lassen eher auf einen Schildbürgerstreich schließen.

Im Vordergrund ein Mann, der einen Bus mit WInken zurücklotst. Im Hintergrund kommt der Gegenbus aus der Kurve.
Kreuzung Veringstraße/Rotenhäuser Straße: Ein Passant lotst den Bus zurück.




1.800 LKW fahren nach der Sperrung des Reiherstieg-Hauptdeichs seit April täglich durch die Neuhöfer Straße. Der Protest dagegen hat immerhin kleine Erfolge gehabt: Seit einigen Wochen gilt auf dem westlichen Teil der Straße Tempo 30 und es wurde auf der Höhe des Bunkers ein provisorischer Zebrastreifen markiert.

Was mag der Grund gewesen sein?

Unklar ist, warum die Bodenmarkierungsbänder an dieser Stelle auf die Straße geklebt wurden. Die umgeleiteten LKW biegen hier nicht in die Veringstraße ab (WIR 23.5.25). Und die Umleitung der Linie 13 kann auch nicht der Grund sein: Die Busse fahren längst wieder auf ihrer regulären Route und biegen jetzt an der Kreuzung Veringstraße/Rotenhäuser Straße „unter Beachtung des Gegenverkehrs“ ab. Das heißt, eigentlich können sich zwei Gelenkbusse an dieser Kreuzung gar nicht begegnen. Sie müssen manchmal hin und her manövrieren. Neulich lotste schließlich ein Passant den 13er-Bus in der Veringstraße mehrere Meter zurück, damit der entgegenkommende Bus aus der Rotenhäuser Straße einbiegen konnte.



Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

Alle Beiträge ansehen von Hermann Kahle →