Rückkehr in den „Warmwasserblock”

Seit April 2022 wird der „Warmwasserblock”, ein Gebäudekomplex mit 161 Wohnungen auf der Veddel, saniert. Im Vorfeld hatte es von den Mieter:innen große Unruhe wegen der unklaren Zukunft der Häuser gegeben. Jetzt stellte die SAGA den Fortschritt der Baumaßnahmen vor

Der Häuserblock aus den 20er Jahren auf der Veddel ist eins der berühmten Schumacher-Gebäude und eins der ersten mit fließend warmen Wasser. Daher der Name „Warmwasserblock.“ 2015 wurde der Gebäudekomplex von der SAGA übernommen. 2018 wurden Pläne der SAGA bekannt, dass sie den Abriss der sanierungsbedürftigen Häuser plane. Die daraufhin gegründete Mieter:inneninitiative „Warmwasserblock bleibt” ging mit ihrem Protest dagegen an die Öffentlichkeit. Die Mieter:innen fürchteten, dass die neuen Wohnungen teurer werden und dass nach den Baumaßnahmen nicht alle wieder zurückziehen könnten. Sie forderten in einer Presseerklärung den Erhalt der Häuser zu prüfen und Mitsprache bei den Planungen (WIR 9/19). Unter anderem das große Presseecho und die Entscheidung der Kulturbehörde Ende 2019, den „Warmwasserblock” unter Denkmalschutz zu stellen, führten am Ende dazu, dass die SAGA die Abrisspläne zugunsten der denkmalgerechten Sanierung aufgab.

Denkmalgerechte Sanierung

Ein Stück der Fassade des Warmwasserblocks noch mit Gerüst
Das Erscheinungsbild wird gewahrt.
Foto: H. Kahle

Auf einem Rundgang mit Kultursenator Carsten Brosda Ende April, informierte die SAGA über den Stand der Baumaßnahmen. Der erste Bauabschnitt rund um das sogenannte Torhaus ist weitgehend abgeschlossen. Hier können die Mieter:innen ab Juli 2023 in ihre modernisierten Wohnungen zurückziehen. „Das Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes,” heißt es in der Presseinformation, „wird durch die denkmalgerechte Modernisierung langfristig gewahrt. Gleichzeitig werden die erforderlichen baulichen und energetischen Verbesserungen umgesetzt. Dabei werden Teilbereiche der Fassade durch eine aufwändige Fugensanierung sowie viele weitere historisch bedeutsame Details im Originalzustand erhalten. Von den Vordächern und Dachabschlüssen bis hin zu neuen Holzfenstern, die in der ursprünglichen Gestaltung und Farbgebung eingesetzt werden und zeitgemäßen energetischen sowie schallschutztechnischen Ansprüchen genügen. Hinzu kommt eine energetische Ertüchtigung durch Dämmung der obersten Geschossdecken, der Kellerdecken sowie einem Teil der Innenwände.

Zu den weiteren Maßnahmen zählen unter anderem der Einbau eines neuen Blockheizkraftwerks, der Austausch aller Steige- und Verteilungsleitungen sowie eine Modernisierung der Bäder und Küchen. Die Dächer und Dachgeschosse werden erneuert und dadurch neue Abstellflächen für Mieterinnen und Mieter geschaffen. In den Kellerräumen entstehen erstmalig Fahrradstellplätze. Alle Treppenhäuser, Hauseingänge und auch die Außenanlagen werden nach ihrem historischen Vorbild denkmalgerecht gestaltet.”

Modernisierung und bezahlbare Mieten

Die SAGA betont, dass es ihr Ziel gewesen sei, bezahlbare Mieten mit der erforderlichen Modernisierung des Ensembles in Einklang zu bringen. Durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln der Förderbanken IFB Hamburg und KfW könne sie nach Abschluss der Maßnahme Mieten des „1. Förderwegs” anbieten, die derzeit bei 6,90 Euro pro Quadratmeter liegen. Mit einer Bindungsfrist von 30 Jahren.

Die Gesamtmaßnahme, so die SAGA, soll nach derzeitigem Planungsstand im August 2025 abgeschlossen sein. Alle Mieter:innen hätten im Zuge der Modernisierung Ersatzwohnungen im Bestand der SAGA sowie ein Rückkehrrecht angeboten bekommen.

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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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