Die AfD wollte am Freitag, 31. Januar 2025, vor dem Lunacenter mit einem Wahlkampfstand für ihre Politik werben. Engagierte Wilhelmsburger*innen konnten dies jedoch mit lautem Protest verhindern
Gegen 15 Uhr umkreisten zunächst etwa 40 Demonstrant*innen den Stand. Die mit zwei Mannschaftswagen und ca. 30 Beamt*innen vor Ort anwesende Polizei versuchte dies kurzzeitig durch eine lockere Kette und körperliche Gewalt zu verhindern, wurde jedoch umflossen. Die Demonstrierenden fingen direkt an, sich mit einem schrillen Konzert aus Blockflöten und Trillerpfeifen sowie Sprechchören Gehör zu verschaffen. Außerdem versperrten fortan Transparente und Schirme Zugang und Sicht zum AfD-Stand.
Unterstützung erfuhren die Demostrierenden von der Aktion „Teilhabe an Demokratie – Gemeinsam. Verschieden!“, die der Treffpunkt Kirchdorf-Süd/Sozialkontor vor der Bücherhalle angemeldet hatte. Mitarbeitende des Treffpunkts informierten dort zusammen mit Menschen aus dem Stadtteil über barrierefreie politische Teilhabe und machten deutlich, dass im Sozialkontor kein Platz für Rassismus ist.
Zahlreiche Anwohnende, Markt- und Lunacenter-Besucher*innen schlossen sich dem Kreis der Antifaschist*innen an, in der Spitze kesselten über 150 Menschen den Stand inklusive der, zum Teil behelmten, Polizeieinheit ein.
Motto des Protests: „AfD abschirmen“
Am Wahlkampfstand versuchten neben Nicole Jordan, Fraktionsvorsitzende der AfD im Bezirk Hamburg-Mitte, Malte Schoe und Adrian Leuser, beide im Bezirksvorstand des Bezirksverbands Hamburg-Harburg, sowie ein weiteres AfD-Mitglied, Flyer, Kulis und Feuerzeuge an die wenigen Interessierten zu verteilen, die zu ihnen vordrangen. Das Vorhaben Leusers, etwas durchs Megafon zu kommunizieren, scheiterte aufgrund des lautstarken Gegenprotests kläglich. Zum Toilettengang im Lunacenter wurde er von der AfD-Security begleitet.






Während Jordan die Demonstration fortwährend filmte und live auf ihrem X-Account zeigte, unterhielt sich ein Polizist in offensichtlich guter Laune mit ihr.
Zwei tätliche Angriffe auf Teilnehmende der Demonstration wurden beobachtet: Als eine Person auf dem Markt Antifa-Lieder abspielte, drohten ihr nach eigenen Angaben einige Marktleute mit Schlägen. Die Person erstattete daraufhin Anzeige. Außerdem trat ein AfD-Mitglied beim Verlassen des Stands gegen das Fahrrad eines Demonstrierenden. Schlimmeres konnte durch das beherzte Eingreifen einiger Antifaschist*innen verhindert werden.
Plan „falsch gelesen“

Neben den Protestierenden beschwerte sich auch das Management des Lunacenters über den AfD-Stand, der auf dessen Privatgelände stand. Jordan und Konsorten (die in ihrem Stream behaupteten, die Demonstrierenden würden für ihren Protest bezahlt und seien aus ganz Deutschland angereist) zogen nach eineinhalb Stunden, der Hälfte der geplanten Zeit, ab.

Auch in Hamm und in der Neustadt gab es entsprechende Proteste von Anwohner*innen.
Kann es sein, dass am Ende was fehlt? Da steht „Plan falsch gelesen?“ Und was von Privatgelände. Aber was korrekt gewesen wäre (also ganz formal) und ob das Center Anzeige erstattet hat, steht da nicht.
Liebe Leserin,
Fakt ist, dass der Stand nicht an dem Ort (städtisches Gelände) stand, an dem er angemeldet worden war, sondern mehrere Meter daneben auf dem Privatgelände des Luna-Centers. Deshalb hat sich das Center-Management zunächst bei Nicole Jordan und dann bei der Polizei darüber beschwert. Jordan sagte daraufhin zu einem ihrem Partei-Kollegen (auf die Frage, warum denn jetzt schon abgebaut werde; das hat sie selber alles live gestreamt auf X), sowohl sie als auch die Polizei hätten den Plan falsch gelesen. Daraufhin musste die AfD den Stand abbauen. Ob das Center-Management Anzeige erstattet hat, ist uns nicht bekannt. Sie können gerne beim örtlichen PK 44 nachfragen.
Ich hoffe, das beantwortet ihre Frage?
Herzliche Grüße aus der Redaktion 🙂
Haben die gut gemacht. Die AFD braucht kein Mensch.
Juchu! 🙂