Blockflöten, fühlbare Denk-Wörter und Tinnitus-Fanfaren

Liebe Leser*innen,

in der ersten Maihälfte hat Wilhelmsburg wieder einmal gezeigt, dass es ein reges politisches Bürger*innen-Engagement besitzt. Gleich drei kritische Aktionen mit außerordentlich kreativen Mitteln haben in den vergangenen Tagen stattgefunden oder wurden angekündigt. Dabei ging es um so unterschiedliche Themen wie den Wahlkampf der AfD, den schlechten ÖPNV zu Wasser und antimilitaristisches Gedenken.

Mit Blockflöten-„Musik“ wurde gegen einen Wahlkampfstand der AfD auf dem Berta-Kröger-Platz protestiert. Es war die erste Aktion der neuen „Offenen antifaschistischen Plattform“ auf Wilhelmsburg – ein bunter, lebendiger, lauter Protest, dem sich viele Menschen anschließen konnten.

Mit einer begehbaren Wort-Installation kommt endlich das Gegendenkmal zum alten Kriegerdenkmal an der Emmaus-Kirche einen weiteren Schritt voran. Mehr als zwölf Monate lang hatte der Bezirk den Fortgang der kritischen Kommentierung verschleppt. Jetzt können die Künstler*innen zusammengesetzte Wörter rund um das Verb „denken“ mit farbigem Kunststoffbelag in die Gehwege und in die Straße einlassen und so zum Ge-Denken und Fühlen einladen.

Mit Tinnitusfanfaren-Musik rauschte die Fähre 73 von der Haltestelle Ernst-August-Schleuse zu einer Tanz-Fahrt in den Mai. Mit der deutlich sicht- und hörbaren, gut gelaunten Aktion machten viele Wilhelmsburger*innen ihrem Ärger über den fehlenden Wochenend-Dienst, die häufigen Ausfälle und die schlechte Erreichbarkeit der Fähre Luft.

WIR hoffen, dass es mit dem kritischen Engagement in den kommenden Monaten so weiter geht. Es macht Hoffnung! Außerdem haben WIR dann interessante Dinge für Sie zu berichten …

Ihre Redaktion

Die nächste Hauptausgabe erscheint am 19. Juni 2024 (Angaben ohne Gewähr).

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Sigrun Clausen

Wenn sie nicht am Nachbarschreibtisch in ihrer Schreibstube arbeitet oder in der Natur herumlungert, sitzt sie meist am Inselrundblick. Von ihm kann sie genauso wenig lassen wie von Wilhelmsburg.

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